Seit den 1950er Jahren
Wachsendes Bewusstsein für Natur- und Landschaftsschutz

Bereich an der Insel vor der Regulierung der Ilm (1934)  | Foto: Andreas Sauer
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  • Bereich an der Insel vor der Regulierung der Ilm (1934)
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Das Bewusstsein für Klimaschutz, den Erhalt der Artenvielfalt und der Lebensbedingungen für Mensch und Tier rückte in den letzten Jahren immer stärker ins Bewusstsein der Bevölkerung. Doch im Zuge der im Lauf des 20. Jahrhunderts fortschreitenden Technisierung, die neben ihren Vorzügen auch Auswirkungen auf Flora und Fauna hatte, setzten in Stadt und Landkreis erste Initiativen ein, um Natur und Artenvielfalt zu erhalten.

Eingriffe in die Flusslandschaft
Seit den 1920er Jahren erfolgte die Ilmregulierung im Landkreis mit dem Ziel, Überschwemmungen der angrenzenden Ilmwiesen und der nahegelegenen Dörfer zu vermeiden. Doch bald kristallisierten sich zwischen Vertretern der Landeskultur und des Naturschutzes unterschiedliche Positionen hinsichtlich der Auswirkungen von Entwässerungen und Flussregulierungen heraus.
Nach anfänglichen Erfolgen durch technische Eingriffe in die Fluss- und Bachläufe mit der Reduzierung von Überschwemmungen zeigten sich bald negative Auswirkungen der ergriffenen Maßnahmen. In den frühen 1950er Jahren begann das Umfeld der begradigten Bereiche zu versteppen und zu veröden, die Altwässer trockneten aus. Im Zuge der diesbezüglich gemachten Erfahrungen rückte das Ilmtal, das im Jahr 1963 unter Landschaftsschutz gestellt wurde, verstärkt in den Blick der Verantwortlichen.

Die Bedeutung der Bäume für die Stadt und ihre Umgebung
Der Bedeutung des Waldes und kleinerer Baumgruppen trug man im Landkreis Mitte des 19. Jahrhunderts durch Baumpflanzungen an den wichtigen Verbindungsstraßen Rechnung. Seitens des Bezirksamts wurde schon vor mehr als 100 Jahren vor dem unnützen und überflüssigen Abholzen einzelnstehender Bäume auf den Feldern und vor dem Abbrennen von Bäumen und Hecken gewarnt, da dadurch wichtiger Lebensraum für Pflanzen und Tiere verloren ging.
Im Zuge des alljährlich ausgerufenen „Tag des Baums“ durch die „Schutzgemeinschaft Deutscher Wald“ kam es auch in Stadt und Landkreis zu Maßnahmen, um den hohen Verlust an Wald- und Baumbeständen nach dem erfolgten Raubbau in den Jahren 1933 bis 1949 zu kompensieren. Die Landschaft um Pfaffenhofen sollte durch Windschutzhecken, die Bepflanzung von Ödland und die Förderung der für die Produktion von Honig notwendigen Bienenweiden bereichert werden.
Zur Bedeutung dieser Maßnahmen hielt Kreisgartenbauamtmann Andreas Blüm mehrmals Vorträge. Dabei richtete er auch den Blick auf die Jugend, die die Zukunft mitgestalten müsse. Die zunehmende Zersiedelung des Raums Pfaffenhofen durch eine rege Bautätigkeit brachte nach seinen Ausführungen die Gefahr des Ausverkaufs der Natur. Die bereits in den 1960er Jahren immer stärker sichtbar werdende Gewässerverschmutzung, die Luftverunreinigung und das durch die stark zunehmende Verwendung von Kunststoffen grassierende Müllproblem seien große Herausforderungen. Das große Problem war nach Blüms Worten die fehlende rechtliche Verankerung. Erste Erfolge waren die Ausweisung von Natur- und Landschaftsschutzgebieten wie dem „Burgstallwald“ bei Tegernbach und dem Ilmtal. Die Stadt Pfaffenhofen erhielt im Jahr 1968 eine Auszeichnung für den Erhalt des Baumbestandes am Schleiferberg.

Autor:

Stadtarchiv Pfaffenhofen an der Ilm aus Pfaffenhofen

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