"Trinkgeld" für Tierheim-Tiere

Zweimal die Woche kostenlos frisches Grünfutter für die Kleintiere der Herberge: Raimund und Melanie von REWE Wieselhuber und Sandra Lob, Leiterin der Tierherberge Pfaffenhofen (v.l.)
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  • Zweimal die Woche kostenlos frisches Grünfutter für die Kleintiere der Herberge: Raimund und Melanie von REWE Wieselhuber und Sandra Lob, Leiterin der Tierherberge Pfaffenhofen (v.l.)
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Ein Supermarkt in Rohrbach hilft der Tierherberge Pfaffenhofen gleich doppelt. Bereits seit fünf Monaten spendiert der REWE-Markt Wieselhuber zweimal pro Woche frisches Obst und Gemüse für die Kleintiere.
Zusätzlich gibt es ab sofort auch kostenloses Trocken- oder Nassfutter. So weit, so schön.

Doch Melanie und Raimund Wieselhuber, die Betreiber des Marktes, haben sich noch etwas ganz Besonderes einfallen lassen.

Bereits seit April spendet der Markt frisches Grünfutter für die Kleintiere, die in der Herberge wohnen – kostenlos! Melanie Wieselhuber hatte seit langem darüber nachgedacht: Das frische Obst und Gemüse sei oft lediglich einen Tag alt und einwandfrei – aber leider aus rein optischen Gründen schwer verkäuflich. "Für die Tonne ist es doch viel zu schade", befand sie.

Sie wollte diese Verschwendung nicht länger als gottgegeben hinnehmen. Seither gibt’s zweimal pro Woche Frischkost für die Vegetarier unter den vierbeinigen Tierheim-Bewohnern. „Mit-Esser“ sind unter anderem Kaninchen, Vögel, Meerschweinchen, Hamster und Co.
Die Portionen sind so großzügig, dass sie nicht nur für einen Veggie-Day reichen, sondern für die ganze Woche. 

Andere Tiere haben's mehr mit der Fleischeslust. Nur – was darf's denn heute sein? „Es gibt hunderte Möglichkeiten, Haustiere zu ernähren“, weiß Sandra Lob, die Leiterin der Tierherberge in Pfaffenhofen. Entsprechend schwierig ist es, als Laie den Überblick zu behalten über den riesigen Tierfutter-Markt. Die meisten privaten Tierhalter fütterten weniger nach den Inhaltsangaben auf der Packungs-Rückseite. Sondern nach Gefühl. Will sagen: nach dem Preis. Oder dem für Menschen „g'schmackig“ aussehenden Foto auf der Verpackung. Das kann trügen, denn „leider sagen weder der Preis noch die Verpackung viel aus über die Qualität des Futters“, sagt Lob.

Tierfutter à la carte

Dabei habe eine günstige, unauffällig gestaltete Futterdose oft deutlich mehr Fleischanteil intus als eine andere, erheblich kostspieligere. Der Rest des Kaufpreises geht in die Vermarktung und teure Werbung.

Sandra Lob weiter: „Gerade bei Tieren, die manchmal schwer krank oder verletzt zu uns kommen, ist aber entscheidend, dass sie ausschließlich hochwertiges Futter bekommen. Eine gescheite, also hochwertige Ernährung kann bei stark geschwächten Tieren mitentscheidend sein über Leben oder Sterben .

Das Besondere: Die Tiere können – natürlich vertreten durch ihre menschlichen Fürsprecher – quasi mitentscheiden, was sie gerne mampfen. Raimund Wieselhuber: "Wir haben beschlossen, die Experten der Herberge um Rat zu bitten, welches Futter wir liefern. Beziehungsweise, was aktuell dringend gebraucht wird." 

Sandra Lob ist begeistert: „Zum ersten Mal können wir jetzt bei Spenden  'ein Häppchen mitreden' darüber, was gut ist für unsere Tiere. So großzügige und tolle Futterspenden hatten wir bislang nie zuvor!“

Aus Pfand-Bons wird "Trink-Geld“ für die Tiere

Ebenso wie beim Grünfutter sollte auch das Trocken- oder Nassfutter für den Tierschutzverein kostenlos sein. Das junge Ehepaar hatte den Einfall, auch die Kunden ihres Marktes würden sich möglicherweise gerne an der Unterstützung des Vereins beteiligen. Einfach sollte es für die Kunden sein, auch mit verhältnismäßig kleinen Beträgen und, nicht zuletzt, mit möglichst geringem bürokratischen Aufwand.

„Unsere Idee war, diese meist kleinen oder mittleren – häufig also entbehrlichen – Beträge sozusagen als „Trinkgeld“ an den Tierschutzverein zu spenden“, erklären Melanie und Raimund Wieselhuber. Die Lösung: Pfand-Bons.

Anstatt den Pfandbon an der Kasse wieder zu (Klein-) Geld zu machen, wirft man ihn einfach in die Spendenbox direkt an den Pfandautomaten. Das war's. Ohne auch nur einen zusätzlichen Schritt zu tun. Wann immer die Spendenbox voll ist, wird der Geldwert in der Box in Nährwert für die Tiere getauscht und an den Verein übergeben. Auch wenn es pro Bon vielleicht wenig sein mag: Die Menge soll's richten.

Die Erfinder der Aktion „Ihre Pfand-Bons für unsere Tiere“ freuen sich selbst am meisten, das Ehepaar strahlt: „Für unsere Kunden ist es 'nur' Kleingeld. Aber wir haben uns schlau gemacht: Für die Tiere in der Herberge ist dieses vermeintliche Kleingeld oft eine ganze Mahlzeit.“

Ab sofort im REWE-Markt in Rohrbach, Schelmengrund 2.

Autor:

Tierschutzverein Pfaffenhofen und Umgebung e.V. aus Pfaffenhofen

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