Paradiesspiele 2023: Pfaffenhofen spielt Lutz

Florian Schaipp
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Zum dritten Mal veranstaltet die Stadt die Paradiesspiele zu Ehren des Pfaffenhofener Schriftstellers Joseph Maria Lutz. Angelehnt an sein bekanntestes Theaterstück „Der Brandnerkaspar schaut ins Paradies“ kann sich Pfaffenhofen ab dem 10. Juni auf acht Wochen volles Kulturprogramm mit Theater, Konzerten, Lesungen und Ausstellungen freuen. Die Stadt Pfaffenhofen möchte mit den Paradiesspielen die Erinnerung an ihren Ehrenbürger lebendig halten, nach dem bereits eine Straße und eine Schule benannt ist.

Wie alle fünf Jahre finden 2023 wieder die Paradiesspiele statt. Allerdings müssen sich Freunde und Fans des Kultursommers keine Sorgen machen: Thematisch eingebettet finden die großen und beliebten Open-Air-Veranstaltungen auch heuer statt. Örtliche Kulturschaffende sowie überregional bekannte Künstler sind gleichermaßen im Programm eingebunden.

Bürgerbühne im Zentrum der Paradiesspiele
Das Herzstück des Festivals ist das Theaterstück „Der Brandnerkaspar schaut ins Paradies“. Das 1934 verfasste Werk wurde seit seiner Uraufführung auf über 100 Bühnen gespielt und machte den Pfaffenhofener Autor Joseph Maria Lutz überregional bekannt. Heuer wird das Theaterstück als Bürgerbühne inszeniert. Auf der Bühne stehen also (bis auf zwei Hauptrollen) Laienschauspieler aus Pfaffenhofen und Umgebung, die Regisseur Falco Blome bei einem Casting für die Aufführung ausgewählt hat. Die Premiere der Freilichtaufführung findet am 17. Juni statt. In den darauffolgenden Wochen folgen acht weitere Vorstellungen.

Bayerische Kultur
Die vielfältigen Veranstaltungen des Festivals verbinden traditionelle bayerische mit der modernen Volkskultur. Johanna Bittenbinder, Heinz-Josef Braun und Stefan Murr gastieren zusammen mit dem Art Ensemble Passau auf der Festspielbühne. Sie präsentieren die Erzählung vom Wildschütz „Jennerwein“ als ein Live-Hörspiel mit „vogelwilder Musik“. Für die kleinen Pfaffenhofenerinnen und Pfaffenhofener gibt es die bayrische Version von „Robin Hood“ als Live-Hörspiel von Stefan Murr und Heinz-Josef Braun.

Neu bei den Paradiesspielen 2023: Das Sprungbecken im Ilmbad wird zum Spielort. Nach dem Badebetrieb wird die Tribüne des Sprungbeckens zum Zuschauerraum. Sie wird mit Sitzkissen ausgestattet, bei kühleren Temperaturen empfiehlt es sich, eine Decke mitzubringen. Am 5. Juli stellt dort der Journalist Achim Bogdahn seine paradiesische Reise zu den höchsten Gipfeln Deutschlands mit seinem Buch „Unter den Wolken“ vor. Auf „Kraftbayrisches aus der Bauern-Erotik“ können sich die Besucherinnen und Besucher Ende Juni im Ilmbad freuen. Bei schlechtem Wetter werden die Veranstaltungen in den Festsaal des Rathauses verlegt.

Ein Highlight der bayerischen Volksschauspielkunst gibt es am 21. Juni in der KulturAula zu sehen. Michael Lerchenberg und sein Ensemble haben dem legendären Volkssänger Karl Valentin ein komplettes Bühnenprogramm namens „Sturzflüge im Zuschauerraum“ gewidmet.

Kultursommer als Teil der Paradiesspiele
Die Besucherinnen und Besucher können sich wie gewohnt auf die beliebten Kultursommer-Formate wie die Bürgerparkkonzerte, die Internationale Nacht oder die Lange Nacht der Kunst und Musik freuen. Den Beginn macht die Internationale Nacht am 24. Juni, die in diesem Jahr den Schwerpunkt Afrika hat. Beim „Zaabu Africa!“-Festival dreht sich alles um afrikanische Musik und Kultur. Wie gewohnt als Open Air am Oberen Hauptplatz mit internationaler Verpflegung u. a. durch die Pfaffenhofener Kulturvereine. Die Lange Nacht der Kunst und Musik gibt es zum ersten Mal als zweitägige Veranstaltung. Am 30. Juni und 1. Juli wird bei der größten Open-Air-Veranstaltung in der gesamten Pfaffenhofener Innenstadt gefeiert: Unter anderem gibt es viele Live-Konzerte, Ausstellungen, Streetfood-Stände, ein Künstlermarkt, Walking Acts und einen großen Kinderbereich.
Auch weitere Kultursommerformate finden ihren Platz in den Paradiesspielen: Am 23. Juni lädt die Stadtjugendpflege wieder zur Kurzfilmnacht auf der Ilminsel ein. Außerdem sind alle Fotografie-Liebhaber am darauffolgenden Tag zum Mitmachen bei der Fotogehgrafie eingeladen.
Das Open Park Festival PFA’HOFA im Ilmbad geht am 8. und 9. Juli in eine zweite Runde: Neben Badespaß, Konzerten von Bands aus der Region und gemütlicher Picknick-Atmosphäre gibt es zahlreiche Foodtrucks und ein Unterhaltungsprogramm für Kinder.

Sommerliche Abende im Bürgerpark
Der Bürgerpark hat sich inzwischen als beliebte Konzertbühne etabliert. Bei den drei geplanten Bürgerparkkonzerten kann man die lauen Sommernächte auf der Picknickwiese genießen. Zu Gast sind diesmal Kört Kabein mit bayerischem Rock am 13. Juli, Rad Gumbo mit bayerischem Blues und New Orleans-Soul am 20. Juli sowie die Unterbiberger Hofmusik mit bayerischer Volksmusik und Tradimix am 27. Juli.

Im Rahmen des Klimaschutztages am Sonntag, 16. Juli präsentieren im Anschluss an die Preisverleihung des diesjährigen Klimaschutzpreises das Gitarren-Duo Tom & Häns ihre feine Akustik-Musik auf der Bürgerparkbühne.

10 Jahre Lutz-Stipendium
Das Lutz-Stipendium wurde 2013 zu Ehren des bekannten Pfaffenhofener Schriftstellers ins Leben gerufen. Zu seinem zehnjährigen Jubiläum lädt die Stadt, wie bereits 2018, zu einem Symposium. Dazu treffen sich die bisherigen Stipendiatinnen und Stipendiaten und weitere geladene Schriftstellerinnen und Schriftsteller zu einem mehrtägigen Arbeits- und Austauschtreffen. Geleitet wird das Symposium von Nico Bleutge, dem aus Pfaffenhofen stammenden Lyriker und diesjährigen Jean-Paul-Preisträger. Zum Abschluss geben die Teilnehmenden eine öffentliche Lesung im Rathaus.

Hochkarätige Kunst und Musik
Kunst darf bei den Paradiesspielen natürlich nicht fehlen. Der Neue Pfaffenhofener Kunstverein zeigt von 16. Juni bis 23. Juli die Ausstellung „Fünf Tage im Garten“ von Günter Derleth. Der Fotokünstler zeigt in der Kunsthalle aktuelle Arbeiten, die alle mit selbst gebauten Camerae obscurae, einfachen Lochkameras, gemacht wurden. Auch die jährlich stattfindende Ausstellung Hallertauer Künstler, die Werkschau regionaler Kunst in der Städtischen Galerie, ist von  17. Juni bis 16. Juli Teil der Paradiesspiele. In der Galerie KUK44 ist ab dem 15. Juni die Ausstellung „Garten Eden – Maior autem est caritas“ von Massimo Danielis zu sehen. Die abstrakten Werke befassen sich mit Landschaften, die sich wie aus einer Vogelperspektive in ungewöhnliche, Fleckerlteppich-ähnliche Motive verwandeln.

Die Paradiesspiele bieten neben den großen Open-Air Veranstaltungen noch weitere musikalische Highlights: Die Stadtkapelle und De Stoakirchana präsentieren am 21. Juli unter dem Titel „Böhmische Liebe“ im Innenhof des Landratsamts böhmische und bayerische Blasmusik. Klassik-Liebhaber kommen bei der Konzert-Matinee von Marie-Therese Daubner und Bärbel Speck-Betz am 9. Juli im Festsaal und an vier aufeinanderfolgenden Sonntagen in der Spitalkirche im Rahmen der „MEMO!2023“-Konzertreihe auf ihre Kosten. Die Zuschauer können sich bei den Konzerten des Kammerchors A-cappella-nova unter anderem auf die „Deutsche Bauernmesse“ von Annette Thoma und die „Krönungsmesse“ von Wolfgang Amadeus Mozart freuen. Das Ensemble Phoenix nimmt sein Publikum am 3. August in der Spitalkirche mit auf eine Reise zwischen Himmel und Erde. Das Programm enthält u. a. Werke von Georg Friedrich Händel, Wolfgang Amadeus Mozart, Franz Schubert, Arvo Pärt und Joseph Haas, einem bayerischen Komponisten des 20. Jahrhunderts.

So bieten die dritten Paradiesspiele auch in diesem Jahr ein hochkarätiges, buntes und vor allem vielfältiges Programm für alle Pfaffenhofenerinnen und Pfaffenhofener an. Der Schriftsteller Joseph Maria Lutz, das Thema Bayern und Paradies ziehen sich durch alle Veranstaltungen. „Vui Spaß“ bei einem kulturell paradiesischen Sommer in Pfaffenhofen.

Autor:

PAF und DU Redaktion aus Pfaffenhofen

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