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Lutz Stipendiatin liest „Zwischenfall“

Anahit Bagradjans liest ihren „Zwischenfall“
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Am vergangenen Samstag hat die diesjährige Joseph Maria Lutz-Stipendiatin Anahit Bagrdajans ihren „Zwischenfall“, ihren Text über Pfaffenhofen der Öffentlichkeit vorgestellt. Vor rund 70 Gästen las sie im Festsaal des Pfaffenhofener Rathauses die Ergebnisse ihres dreimonatigen literarischen Stipendiats. Vor der Lesung begrüßte Kulturreferent Reinhard Haiplik die Gäste und erläuterte den Original-„Zwischenfall“ des Dichters Joseph Maria Lutz, der darin seine Erfahrungen und Konflikte als Neuankömmling in der Stadt schildert. Nach ihrer Lesung trug sich die Autorin in das goldene Buch der Stadt ein.

Bagradjans „Zwischenfall“ ist eine Collage aus Erlebnissen und Phantasiegeschichten. Während ihrer Zeit im Flaschlturm hatte sie wiederholt Besuch von einem älteren Herrn bekommen, der ihr über den Zaun Geschichten von Pfaffenhofen erzählt hat. Diese Geschichten, ob wahr oder unwahr, verwob die Autorin mit ihren Erfahrungen an verschiedenen Orten der Stadt. Es ist ein Spaziergang, der viele Orte in der Stadt beschreibt, durchsetzt mit Bagradjans eigenen Gefühlen und Phantasiereisen, die an diesen Plätzen beginnen.

Im anschließenden Gespräch mit dem Schriftsteller Steffen Kopetzky, der auch Mitglieder der Auswahljury ist, erzählte die junge Autorin von ihrer Zeit in Pfaffenhofen, die sie gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten, dem Filmemacher Leon Wienhold verbracht hat. Die Zeit in Pfaffenhofen schilderte sie als sehr produktiv und der Abschied falle ihr schwer. Die Nachwuchsautorin spricht auch über ihre armenische Herkunft, die sie auch in ihrem „Zwischenfall“ immer wieder thematisiert, beispielsweise durch die Suche nach ihrem Großvater, von dem sie nur ein Foto besitzt.

Mitte Januar hatte sich eine Jury unter der Leitung von Steffen Kopetzky mit dem Kulturreferenten Reinhard Haiplik, dem Buchhändler Simeon Stadler und der Galeristin Lea Heib unter 80 Bewerbungen für Bagradjans entschieden. Ihr Text „Von oben gesehen sind alle Toten haarlos“ der aus Goslar stammenden Autorin überzeugte die Jurymitglieder. Auszüge dieses Textes, der sich mit dem Genozid in Armenien befasst, las sie auch zu Beginn des Abends im Festsaal.

Das Joseph Maria Lutz-Stipendium wird seit 2014 einmal im Jahr von der Stadt Pfaffenhofen vergeben. Es ist dazu bestimmt, Schriftstellerinnen und Schriftstellern während ihres Aufenthalts die Möglichkeit zu geben, literarische Arbeiten zu beginnen, zu realisieren oder fertig zu stellen.

Autor:

Kulturamt Pfaffenhofen aus Pfaffenhofen

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