Stadtarchiv
Pfaffenhofen im Frühjahr vor 50 Jahren

Gleich in den ersten Tagen herrschte reges Treiben im Nichtschwimmerbecken (1971).
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  • Gleich in den ersten Tagen herrschte reges Treiben im Nichtschwimmerbecken (1971).
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Der Frühling des Jahres 1971 hielt einige Neuerungen für die Bevölkerung bereit. Neben dem dominierenden Thema Gebietsreform gab es verschiedene Angebote, die den Einwohnern von Stadt und Umgebung neue Möglichkeiten der Erholung und Entspannung geben sollten.

Neues Bewusstsein für eine grüne Stadt und Landschaft
Vor 50 Jahren starteten einige Initiativen, um Natur und Landschaft zu schützen und die Bevölkerung wieder ins Freie zu bringen. Wegen der zunehmenden Verschmutzung der Landschaft mit Abfall streifte die Polizei verstärkt auf Umweltsünder, die sich ihres Unrats auf Kosten des Landschaftsbildes entledigten. Beim Pilotprojekt „Aktion saubere Landschaft“, initiiert vom Bund Naturschutz Bayern, waren nach einem Probelauf dieser Maßnahme in Wuppertal Stadt und Landkreis Pfaffenhofen als erste in der Bundesrepublik auserwählt, Organisation und Ablauf des Vorhabens zu testen. Bis zu 200 Personen säuberten in den kommenden Monaten insbesondere Waldgebiete und Müllplätze nach Verunreinigungen und unsachgemäßer Entsorgung von nicht mehr benötigten Gebrauchsgegenständen.
In der damals im Ilmgau-Kurier laufenden Glosse „Übern Zaun erzählt“ des Pfaffenhofener Bühnenautors und Heimatdichters Joseph Maria Lutz bezog dieser in seinem Beitrag „Vom Reichtum der Erde“ deutlich Stellung zu Achtung und Bewahrung der Natur und einem schonenden Umgang mit ihren Ressourcen. Das heute so aktuelle Thema der Förderung der Bienenzucht als Bestandteil des Umweltschutzes thematisierte damals der Pfaffenhofener Imkerverein anlässlich der Feier seines 70-jährigen Bestehens. Bienen seien die Lebensgrundlage für den Menschen und entscheidend für den Naturhaushalt. Um die Bevölkerung näher an die Natur zu bringen, steckte der ADAC im Rahmen seiner bayernweiten Aktion „Steig aus und wandere“ drei Spazierwege aus, die von Pfaffenhofen aus ins idyllische Umland führten.

Eine Woche Frühlingsfest
Eine zweite „Wiesn“ bekamen die Pfaffenhofener im Mai geboten. Auf einem fünf Tage währenden Frühlingsfest, das als „kleines Volksfest“ angekündigt wurde, gab es ein Festzelt für 1.500 Gäste, Fahrgeschäfte, Verlosungen und Schaukämpfe in Judo und Karate der Kampfsportabteilung des MTV Pfaffenhofen. Der Zeltbetrieb lag in den bewährten Händen des in der Stadt bestens bekannten Festwirts Michael Fink, der bei schönstem Maiwetter mit Gerstensaft vom Müllerbräu ein abwechslungsreiches Programm bereithielt. Die zeitgleich zur Sportwoche stattfindende Veranstaltung stieß mit 20.000 ausgeschenkten Maß Bier bei der Bevölkerung auf große Resonanz.

Modernes Warmfreibad eröffnet
Mit einer Sport- und Festwoche und 8.000 Besuchern feierte die Stadt zeitgleich mit dem Frühlingsfest die Eröffnung ihres neuen Freibads an der Ingolstädter Straße und wurde damit im Mai 1971 zur Veranstaltungshochburg. Höhepunkt des Programms war der Auftritt einer Fallschirmspringertruppe aus München, die zielgenau im neuen Schwimmerbecken landete. Ein Caravan-Turnier des Deutschen Campingclubs mit Geschicklichkeitsfahren von zwölf Wohnwagengespannen eröffnete die Saison auf dem neuen Campingplatz. Die großzügige Anlage mit Warmfreibad erfreute sich auf Anhieb großer Beliebtheit bei der Bevölkerung, nachdem das alte Bad am Gerolsbach dem neuen Schulzentrum zum Opfer gefallen war. Auch zahlreiche internationale Camper nutzten den neuen Platz, der sich in den folgenden Jahrzehnten zu einem Besuchermagnet für Pfaffenhofen entwickelte.

Autor:

Stadtarchiv Pfaffenhofen an der Ilm aus Pfaffenhofen

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