Stadtwerke Pfaffenhofen
Investitionen für Wasser und Abwasser erfordern höhere Gebühren

Mit den neuen Grund- und Verbrauchsgebühren kostet das Pfaffenhofener Wasser ab 1. Januar 2021 0,6 Cent/Liter.

Verwaltungsrat befürwortet nachhaltiges Sanierungskonzept für die Kläranlage sowie die weitere Sanierung des Wasser- und Kanalnetzes in Pfaffenhofen

Der Verwaltungsrat der Stadtwerke Pfaffenhofen hat in seiner öffentlichen Sitzung am Mittwoch, den 2. Dezember beschlossen, die Wasserabgabesatzungen und die Entwässerungssatzungen für Pfaffenhofen anzupassen. Vorbehaltlich der Zustimmung des Stadtrats am 10. Dezember werden die Grund- und Verbrauchsgebühren zum 1. Januar 2021 erhöht. Dabei steigt der Bruttopreis von einem Liter Trinkwasser von derzeit 0,4 Cent auf 0,6 Cent. Zum Vergleich: Für einen Liter Wasser verlangen Discounter 13 Cent. Auch in Zukunft wird in Pfaffenhofen auf die Erhebung von Verbesserungsbeiträgen zur Finanzierung von größeren Investitionen, wie sie in anderen Kommunen praktiziert wird, verzichtet.

Zum Hintergrund: Der kommunale Wasserkreislauf vom Brunnen bis zur Kläranlage gliedert sich in die Trinkwasserversorgung und in die Wasseraufbereitung. Für die Trinkwasserversorgung gibt es die Wasserabgabesatzung und für die Wasseraufbereitung die Entwässerungssatzung. Beide Satzungen schließen jeweils eine Beitrags- und Gebührensatzung mit ein. Die jüngste Kalkulation für die Wassergebühren fand 2016 statt, die Abwassergebühren wurden mit der Einführung der Gesplitteten Abwassergebühr zum 1.1.2018 auf eine Schmutzwasser - und eine Niederschlagswassergebühr aufgeteilt.
Die in den vergangenen Wochen beauftragten unabhängigen Experten haben anhand der gesetzlichen vorgegebenen Berechnungsmechanismen die Gebühren des Zeitraums 2017 bis 2020 und die Investitionen für die Jahre 2021 bis 2024 bei den Stadtwerken für die Neuberechnung der Abgaben geprüft. Nach den Vorgaben des Kommunalen Abgabegesetzes müssen diese spätestens alle vier Jahre geprüft und angepasst werden. Dabei darf es dauerhaft keine Unter- oder Überdeckung geben. Auch eine Querfinanzierung mit anderen Sparten ist nicht erlaubt.

Ursachen für die Kostenerhöhung

Bei der Überprüfung der vergangenen Berechnungsperiode 2017 bis 2020 wurde festgestellt, dass es bei den Beiträgen und Gebühren von Wasser und Abwasser eine Unterdeckung gab. Diese muss laut Kommunalem Abgabengesetz (KAG) innerhalb des folgenden Bemessungszeitraums berücksichtigt werden.
Im Wasser- und Abwassernetz sind weiterhin hohe Investitionen notwendig, um eine langfristig notwendige Sanierungsrate von 2% zu erfüllen. Nur so wird langfristig vermieden, dass kein weiterer Sanierungsstau entsteht und keine Lasten auf spätere Generationen verschoben werden.
Für Pfaffenhofen bedeutet dies allein im Bereich des Trinkwassernetzes eine Investition von über 13 Millionen Euro bis 2024. Bereits in der vergangenen Berichtsperiode wurden 10,5 Millionen Euro in das Netz investiert. Dazu kommen weitere Investitionen in den Grundwasserschutz und ein neues Prozessleitsystem von einer Million Euro. Im Rahmen der langfristigen Strategie sollen jährlich 4,4 Kilometer Wasserleitungsnetz saniert beziehungsweise neu gebaut werden.
Die größte Investition wird in die Sanierung des Klärwerks an der Joseph-Fraunhofer-Straße fließen. Um die Anlage nachhaltig zu modernisieren werden über 13 Millionen Euro veranschlagt. Auch die Sanierung des Kanalnetzes, in das von 2017 zum Jahr 2020 13 Millionen investiert wurden, werden bis zum Jahr 2024 weitere 22 Millionen Euro investiert.
Langfristig ist geplant, jährlich 4,8 Kilometer Kanalnetz zu sanieren. Das entspricht einer Investition von über 7 Millionen Euro jährlich.
Um all‘ diese Vorhaben zu finanzieren werden die Bruttopreise für einen Kubikmeter Wasser von 1,99 Euro auf 2,73 Euro steigen. Die Grundgebühr wird pro Standard-Wasserzähler ab 1. Januar 2021 4,81 Euro pro Monat (vorher 3 Euro) betragen.
Im Abwasser beträgt der Grundpreis ab 1. Januar 2021 monatlich 4 Euro, der Kubikmeter Schmutzwasser steigt von 1,70 Euro auf 2,78 Euro. Der Preis für Niederschlagswasser soll sich von 0,25 Euro/qm auf 0,55 Euro/qm erhöhen.
Nur mit entsprechender finanzieller Ausstattung kann der Werterhalt der Trinkwasser- und Abwasserinfrastruktur als wichtige Lebensader in Pfaffenhofen gesichert und nachhaltig ausgebaut werden.

Neue Pauschalregelung für Hausanschlüsse

Auch bei den Hausanschlussbeiträgen wurden Neuerungen beschlossen:
Mit dem Inkrafttreten der neuen Satzungen wird es auch bei Hausanschlüssen für Wasser und Abwasser Pauschalen wie sie bereits beim Anschluss von Strom, Gas und anderen Sparten existieren, geben. Dabei werden für einen Standard-Hausanschlusskontrollschacht bis zu 2,50 Meter Tiefe und 3 Meter Entfernung zur Grundstücksgrenze pauschal 3.500 Euro berechnet. Für einen Standard-Wasserhausanschluss mit einer Entfernung von bis zu 10 Metern zur Grundstücksgrenze fallen 1.500 Euro inklusive Zählerbügel an.

Weitere Informationen finden Sie unter www.stadtwerke-pfaffenhofen.de

Autor:

Stadtwerke Pfaffenhofen a. d. Ilm aus Pfaffenhofen

Münchner Straße 5, 85276 Pfaffenhofen a. d. Ilm
+49 8441 40524000
mail@stadtwerke-pfaffenhofen.de
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