Paradiesspiele 2023 - Eine Stadt spielt Lutz
"...so möchte ich gerne dem Petrus gegenübertreten."

Josef Kainz spielt den Petrus. | Foto: Florian Schaipp
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Zum dritten Mal veranstaltet die Stadt Pfaffenhofen die Paradiesspiele zu Ehren des in Pfaffenhofen geborenen Schriftstellers Joseph Maria Lutz. Titelgebendes Herzstück der Paradiesspiele ist das Theaterstück „Der Brandnerkaspar schaut ins Paradies“. Am 17. Juni feiert die Inszenierung von Falco Blome auf der Festspielbühne vor dem Haus der Begegnung Premiere. In weiteren acht Vorstellungen kommt ein Stück bayerischer Kulturgeschichte auf die Bühne.

Tickets gibt es auf okticket.de unter „Paradiesspiele“, in Pfaffenhofen im Kultur- und Tourismusbüro im Haus der Begegnung (Öffnungszeiten: Mo-Fr 13.30 - 17 Uhr) und im Intakt Musikinstitut, Raiffeisenstraße 33 in Pfaffenhofen sowie an der Abendkasse. Zudem sind Karten an allen gängigen Vorverkaufsstellen der Region erhältlich.

In den kommenden Wochen werden 10 Darstellerinnen und Darsteller vorgestellt.

Wer noch mitwirken möchte, kann sich an theater@stadt-pfaffenhofen.de. Es werden noch Mitwirkende für die Aufgabengebiete Soufflage, Bühnentechnik und Garderobe gesucht.

Josef Kainz als Petrus

Das Gespräch führte Julia Burger, Mitarbeit Kultur und Veranstaltungen.

Stadt Pfaffenhofen: Sie sind ein langjähriges Mitglied des Theaterspielkreises, haben also schon einiges an Bühnenerfahrung. Und Sie haben 2018 schon einmal im Brandnerkaspar die Rolle des Petrus verkörpert. Wie ist es, sich dieser Aufgabe ein zweites Mal zu stellen? Wo liegt für Sie die Herausforderung?

Josef Kainz: Die Herausforderung liegt für mich in erster Linie darin, an die Leistung von 2018 anzuknüpfen. Die Darstellung des Petrus in der Inszenierung von Falco Blome 2018 war für mich ein großer persönlicher Erfolg, das Highlight meiner bisherigen Karriere als Laiendarsteller, und ich will mich zuerst einmal nicht verschlechtern, mich nicht darauf verlassen, dass ich es ja schon einmal gemacht habe und deswegen weiß, wie es geht, sondern ich will es gut machen. Die Figur soll nicht an Qualität verlieren.

Stadt Pfaffenhofen: In der Inszenierung von 2023 haben Sie andere Kolleginnen und Kollegen, die Konstellation hat sich insgesamt verändert? Ist das für Sie schwierig?

Josef Kainz: Für mich persönlich eigentlich nicht. Das hat einen einfachen Grund: Ich kenne Falco Blome schon eine lange Zeit und durfte bei seinen ersten Inszenierungen mit dem Theaterspielkreis dabei sein. Ich weiß, was mich erwartet, wenn ich mit ihm arbeite. Wir schätzen und vertrauen uns.

Stadt Pfaffenhofen: Es ist natürlich auch toll, wenn man jemanden in seinem professionellen Schaffen solange begleitet.

Josef Kainz: Ja sicher, ich habe einen Teil des Werdegangs von Falco Blome miterleben dürfen.

Stadt Pfaffenhofen: Sie haben eine große Szene gemeinsam mit dem Boanlkramer, der von Adelheid Bräu verkörpert wird. Wie ist es für Sie, mit einer professionellen Schauspielerin zu arbeiten? Flößt es Ihnen Respekt ein?

Josef Kainz: Selbstverständlich. Ich kenne Adelheid Bräu auch seit 2018, als sie den Boanlkramer schon einmal verkörpert hat. Adelheid ist für mich eine der größten Schauspielerinnen, die ich kennenlernen durfte. Sie hat in verschiedenen Darstellungen im Altstadttheater famose Leistungen abgeliefert. Für mich persönlich ist es eine Ehre, mit Adelheid Bräu auf der Bühne zu stehen. Ich bin ein Fan. Das ist ein tolles Erlebnis.

Stadt Pfaffenhofen: Wie empfinden Sie die Arbeit mit ihr? Ist sie eine Unterstützung für die Laiendarstellerinnen und Laiendarsteller?

Josef Kainz: Das kann ich mit einem klaren JA beantworten. Adelheid Bräu gibt immer bereitwillig Anregungen und Hinweise. Sie leistet große Hilfestellung, indem sie eine Szene anführt. Für einen Laiendarsteller, der dieses Handwerk nicht professionell erlernt hat, ist das manchmal herausfordernd; und hier ist es schön, Unterstützung zu erhalten. Hinzu kommt, dass ich sehr gerne etwas dazulernen will.

Stadt Pfaffenhofen: Der Petrus hat eine kleine Gehilfin, ein junges Mädchen, das einen Engel spielt. Im Theater sagt man, Kinder und Tiere auf der Bühne stehlen den Darstellern die Show. Teilen Sie diese Ansicht?

Josef Kainz: Ja, das ist so! Junge Darstellerinnen und Darsteller sollen den Erfolg und den Applaus bekommen. Vielleicht bleiben sie dem Theater erhalten und wollen den Spaß weiter genießen. Was wäre Theater ohne Nachwuchs? Das Interesse am Theater zu wecken, zu unterstützen und zu fördern ist eine gute Sache. Es kann für junge Menschen hilfreich sein, sich so in der Öffentlichkeit zu präsentieren und dadurch das Selbstvertrauen zu stärken.

Stadt Pfaffenhofen: Eine Bürgerbühne steht ja auch ein bisschen unter dem Motto: Verschwende deine Freizeit! Was macht für Sie den Reiz aus, Ihre Freizeit in dieses Projekt zu investieren?

Josef Kainz: Ich empfinde die Beteiligung an einem solchen Projekt als persönliche Weiterentwicklung und ich möchte die Chance, gemeinsam mit professionellen Darstellerinnen und Darstellern zu arbeiten, wenn sie mir gegeben wird, nützen.

Stadt Pfaffenhofen: Petrus im Stück von Joseph Maria Lutz arbeitet an der Himmelspforte. Er symbolisiert den Übergang zwischen Diesseits und Jenseits. Macht Sie die Verkörperung dieser Rolle nachdenklich?

Josef Kainz: Naja, was heißt nachdenklich. So wie die Rolle inszeniert und geschrieben ist, so möchte ich auch gerne einmal dem Petrus gegenübertreten.

Stadt Pfaffenhofen: Ein wohlwollender Mann, der einem die Hand reicht und den Weg weist?

Josef Kainz: So könnte ich es mir vorstellen.

Stadt Pfaffenhofen: Also identifizieren Sie sich eher mit dem Brandnerkaspar, der fest im Leben steht?

Josef Kainz: Ja. Auch ich stehe eher fest im Leben. Man weiß natürlich nie, was noch so kommt. Aber erst mal würde ich sagen: mich haut so leicht nichts um.

Autor:

Kulturamt Pfaffenhofen aus Pfaffenhofen

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