„Zusammen leben, zusammenwachsen“
Interkulturelle und Interreligiöse Wochen 2022

Was ursprünglich für das Jahr 2020 geplant war, soll 2022 endlich realisiert werden: Unter dem Motto „Zusammen leben, zusammenwachsen“ veranstaltet der Internationale Kulturverein Pfaffenhofen (IKVP) ab dem 27. März die 7. Interkulturellen und Interreligiösen Wochen in Pfaffenhofen – natürlich immer unter der Voraussetzung, dass die aktuellen Corona-Regeln es zulassen. Das vielfältige Programm, das von mehreren Mitveranstaltern mitgestaltet wird, reicht von einer Kunstausstellung über Theater und Film bis zu türkischem Kermes, internationalem Märchennachmittag und gemeinsamem Friedensgebet (u.a.).

„Kunst aus dem Sinti- und Roma-Kulturkreis“

Den offiziellen Auftakt der Interkulturellen und Interreligiösen Wochen 2022 bildet am 8. April um 19.30 Uhr die Eröffnung der Ausstellung „Kunst deines Nachbarn“, die sich diesmal der „Kunst aus dem Sinti- und Roma-Kulturkreis“ widmet und Radierungen des Sinto-Künstlers Alfred Ullrich zeigt. Kuratiert wird die Ausstellung, die bis zum 1. Mai in der Städtischen Galerie im Haus der Begegnung läuft, wieder von der Hettenshausener Künstlerin Carine Raskin-Sander.
Führungen durch die Ausstellung werden am 10. und 15. April sowie 1. Mai jeweils um 16 Uhr angeboten. Außerdem findet ein moderiertes Künstlergespräch am 14. April um 19.30 Uhr statt; zu einer Lesung sind alle Interessierten am 18. April um 15 Uhr eingeladen, und ein Radierworkshop folgt am 24. April von 14 bis 17 Uhr. Darüber hinaus bieten die Stadtbücherei und die Kreisbücherei parallel zur Ausstellung Thementische an.

Vortrag „Die Geschichte der deutschen Sinti“
Das Thema der Ausstellung greift Ilona Roché, die Vorsitzende des Arbeitskreises Sinti und Roma Ingolstadt, am 7. Mai um 19 Uhr in einem Vortrags- und Filmabend im Festsaal des Rathauses noch einmal auf. In ihrem Vortrag über „Die Geschichte der deutschen Sinti“ will die Referentin über die Geschichte der Sinti in Deutschland aufklären und zugleich einen Beitrag gegen das Vergessen leisten. Außerdem zeigt sie einen Film über die Sinti-Kinder von Mulfingen, die 1944 aus ihrem Kinderheim in Baden-Württemberg ins KZ Auschwitz deportiert wurden. Der Eintritt ist frei.

Zweimal Kermes

Zum „Kermes“, dem traditionellen türkischen Frühlings- bzw. Sommerfest, lädt die türkisch-islamische Gemeinde Ditib alle Interessierten am 27. März und am 22. Mai jeweils von 11 bis 20 Uhr auf das Gelände der Moschee an der Hohenwarter Straße ein. Es wird gegrillt, türkische und afghanische Spezialitäten werden angeboten, und alle Interessierten können um 14 und 17 Uhr an kostenlosen Führungen durch die Moschee und den sehenswerten Gebetsraum teilnehmen.

Fastenbrechen
Eine langjährige Tradition in Pfaffenhofen wird am 1. Mai fortgesetzt: Jedes Jahr während des islamischen Fastenmonats Ramadan lädt die hiesige türkisch-islamische Gemeinde die Vertreter anderer Religionen und Kulturen zum abendlichen Fastenbrechen ein. Nach Sonnenuntergang gibt es ein gemeinsames Essen im Saal der Moschee. Diese Veranstaltung ist nur für geladene Gäste.

Frauencafé
Im Interkulturellen Frauenbegegnungszentrum (IFBZ) der Caritas sind interessierte Frauen aller Nationalitäten willkommen. Im Frauencafé am 27. April geht es hier von 18.30 bis 20 Uhr um das Thema „Frauenrechte sind Menschenrechte“.

Interkultureller Film
„Ein Licht zwischen den Wolken“ heißt der Film, den Peter Dorn am 3. Mai im Rahmen der Interkulturellen Wochen und der vhs-Reihe „Der besondere Film“ im CineradoPlex zeigt. Regisseur Robert Budina schwelgt in wundervollen Bildern des albanischen Berglandes und erzählt eine eindrucksvolle Parabel über die Wirrnisse unter den Religionen und den Menschen.

Theater Ulüm

Am 14. Mai um 19 Uhr lädt Ditib zu einer besonderen Theateraufführung ein: In deutscher Sprache spielt das türkisch-deutsche Theater „Ulüm“ im Saal der Moschee an der Hohenwarter Straße das Stück „O Gott, die Türken integrieren sich!“ 60 Jahre nachdem die ersten türkischen Gastarbeiter nach Deutschland kamen, geht es zum einen um die veränderten Lebensgewohnheiten der in Deutschland lebenden türkischen Immigranten. Andererseits wird aber auch die Doppelmoral betrachtet, die sich sowohl in der türkischen Männergesellschaft findet als auch in der Politik, wenn es um Flüchtlingsverträge oder den EU-Beitritt der Türkei geht. Selbst bei derart sensiblen Themen schafft es das Ensemble von „Ulüm“, sein Publikum zum Lachen zu bringen – und das nicht zu knapp. Karten kosten im Vorverkauf 10 Euro, an der Abendkasse 12 Euro (Schüler 7 bzw. 8 Euro).

Märchennachmittag
Einen internationalen Nachmittag mit „Märchen aus aller Welt“ veranstaltet die Caritas am 2. Juni. Alle interessierten großen und kleinen Gäste sind dazu von 15.30 bis 18 Uhr ins Caritas-Zentrum am Ambergerweg eingeladen.

Internationales Frauenfrühstück

Einen Monat später findet im Caritas-Zentrum ein Internationales Frauenfrühstück statt. Am Freitag, 1. Juli, von 9.30 bis 11.30 Uhr sind Frauen aller Kulturen und Altersgruppen eingeladen, sich beim gemeinsamen Frühstück kennenzulernen oder zu treffen, sich auszutauschen und neue Eindrücke zu gewinnen.

Friedensgebet am Baum der Religionen
Das Friedensgebet am Baum der Religionen im Bürgerpark steht am 22. Juni um 19.30 Uhr auf dem Kalender (Ausweichtermin bei schlechtem Wetter ist der 6. Juli). Vertreter der christlichen, islamischen und buddhistischen Glaubensgemeinschaften gestalten gemeinsam die Veranstaltung, die vom Frauenchor „Chorisma“ unter der Leitung von Albin Scherer musikalisch umrahmt wird.

Picknick im Paradiesgarten

Zum Picknick im Paradiesgarten mit dem Motto „Begegnen – Vertrauen schaffen – Beteiligung anregen“ lädt der Internationale Kulturverein in Kooperation mit dem AK Inklusion und der Gestaltungsgemeinschaft des InterKulturGartens ein. Treffpunkt ist am Samstag, 16. Juli, von 14 bis 19 Uhr im InterKulturGarten am Heimgartenweg.

Im Nachklang der Interkulturellen und Interreligiösen Wochen 2022 sind für den Herbst noch zwei weitere Veranstaltungen in Planung.
Zum Jahresempfang der Religionen und Kulturen lädt in diesem Jahr die evangelisch-lutherische Gemeinde ein. Im Mittelpunkt steht dabei am 14. Oktober um 19.30 Uhr im Evangelischen Gemeindezentrum ein Vortrag zum Thema „Traditions(ab)brüche in den Religionen und Kulturen“. Dr. Rainer Oechslen, Referent für Interreligiösen Dialog und Islambeauftragter der Evangelischen Landeskirche Bayern, zeigt historische Hintergründe der Entstehung und Entwicklung von Traditionsabbrüchen in unterschiedlichen Religionsgemeinschaften und Kulturen auf. Diese Veranstaltung ist nur für geladene Gäste.
Einen Arabischen Basar mit Schmuck, Textilien, Dekoartikeln, Tee und vielem mehr sowie einem bunten Rahmenprogramm samt Musik, Tanz und Büfett veranstaltet die arabische Frauengruppe Al Salam in der Adventszeit. Der genaue Termin steht noch nicht fest.

Autor:

Internationaler Kulturverein Pfaffenhofen (IKVP) aus Pfaffenhofen

Rot-Kreuz-Straße 2, 85276 Pfaffenhofen
+49 8441 7869227
info@ikvp-paf.de
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