Pfaffenhofener Stadtgeschichte
Historische Krisenbewältigung

Die Frauen vom Roten Kreuz linderten in Kriegszeiten durch die Verpflegung von verwundeten Solda-ten, aber auch in Friedenszeiten durch Hilfen und Beratung für Mütter vielfach Not (1915).
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  • Die Frauen vom Roten Kreuz linderten in Kriegszeiten durch die Verpflegung von verwundeten Solda-ten, aber auch in Friedenszeiten durch Hilfen und Beratung für Mütter vielfach Not (1915).
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Die Überwindung der Folgen von Naturkatastrophen, Kriegen und anderen Notsituationen stellte die Menschen schon in früheren Jahrhunderten vor große Herausforderungen. Einige Beispiele aus der Pfaffenhofener Stadtgeschichte machen deutlich, wie man erfolgreich versuchte, die herrschende Not zu lindern.

Landesherrliche Aufbauhilfe nach dem Marktbrand 1388

Schon im Spätmittelalter war die Bevölkerung Pfaffenhofens auf die Unterstützung seitens des Landes-herrn angewiesen. Der Städtekrieg dieser Zeit, innerhalb dem die Freien Reichsstädte von Augsburg her gegen den bayerischen Herzog nach Regensburg zogen, hinterließ auch im Markt Pfaffenhofen starke Spuren. Die durchziehenden Krieger brannten den dem Landesherrn treu ergebenen Markt mitsamt der Burg auf dem Hofberg nieder. Der Wiederaufbau war nur möglich, weil die bayerischen Herzöge Ernst und Johann im Jahr 1389 den Bürgern genehmigten, Holz aus den herzoglichen Wäldern um Pfaffenh-ofen zu schlagen und einen Ziegelstadel zu errichten, um die für den Wiederaufbau des Marktes not-wendigen Steine zu brennen.

Pfaffenhofen und seine Pfarrei profitieren von einer landesweiten Sammlung
Ein schwerer Blitzeinschlag sorgte an einem heißen Sommerabend des Jahres 1768 für eine Katastrophe an der Pfaffenhofener Stadtpfarrkirche. Der Dachstuhl des Turms entzündete sich, brannte aus und die fünf Glocken schmolzen unter der Hitze vollständig zusammen. Da Pfarrei und Bürgerschaft nicht ver-mögend waren, konnte finanzielle Unterstützung nur von außerhalb erfolgen. Der bayerische Landes-herr, Kurfürst Max III. Joseph (reg. 1745–1777), genehmigte eine landesweite Sammlung zugunsten der Pfarrei Pfaffenhofen. Auf diesem Weg kamen die notwendigen Geldmittel zusammen, die einen soforti-gen Wiederaufbau des Turms und die Installation von fünf neuen Glocken ermöglichten.

Nachbarschaftshilfe nach dem Brand von Förnbach 1868
Auf große Nachbarschaftshilfe waren die Bewohner von Förnbach im 19. Jahrhundert angewiesen. Dort kam es, ausgelöst durch Funkenflug einer vorbeifahrenden Dampflokomotive, zu einem Großbrand, der mehrere Wohnhäuser und zahlreiche Ökonomiegebäude einäscherte. Die meisten der betroffenen Fami-lien waren nicht versichert und verloren ihr ganzes Hab und Gut. Durch die Unterstützung der Nachbarn, die ihnen zunächst Obdach gewährten und Hilfsgelder zur Verfügung stellten, war es den Geschädigten möglich, sich wieder eine Existenz aufzubauen. Ähnlich verhielt es sich einige Jahre später in Walkers-bach, wo ebenfalls durch ein Schadenfeuer mehrere Familien in eine existenzbedrohende Situation geraten waren, sich durch großzügige Hilfen seitens der Bevölkerung im Bezirk jedoch wieder Häuser er-bauen und einen Neuanfang starten konnten.

Sammlungen für Notleidende
Hatte die Stadt mehrfach selbst von öffentlichen Sammlungen und Unterstützungen profitieren können, so beteiligten sich die Pfaffenhofener Bürgerinnen und Bürger ihrerseits wiederholt an Hilfsaktionen für Menschen und an der Bewältigung von Unglücken auswärtiger Orte. So sammelte der Frauenzweigver-ein vom Roten Kreuz im Jahr 1870 bei der Bevölkerung Geld und Utensilien wie Stoffe und Tücher, um den verwundeten Soldaten des damaligen Krieges zwischen Deutschland und Frankreich in den Lazaretten Unterstützung zu gewähren. Auch an landesweiten Sammlungen zugunsten der Opfer abgebrannter Orte wie 1868 in Auerbach beteiligten sich die Pfaffen-hofen Bürger mit Geldspenden.

Autor:

Stadtarchiv Pfaffenhofen an der Ilm aus Pfaffenhofen

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