Feierliche Vernissage
Große Bauhausausstellung eröffnet

Jean Molitor bei der Vernissage am Freitag in der Kunsthalle | Foto: Florian Schaipp
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  • Jean Molitor bei der Vernissage am Freitag in der Kunsthalle
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  • hochgeladen von Thomas Tomaschek

Mit einer feierlichen Vernissage ist am Freitag in der Pfaffenhofener Kunsthalle die große Fotoausstellung mit Bauhaus-Gebäuden in Bayern und aller Welt eröffnet worden. Zur Eröffnung waren der Fotograf Jean Molitor und einige seiner Fans nach Pfaffenhofen gekommen. Der Neue Pfaffenhofener Kunstverein zeigt noch bis 7. August die bislang größte Ausstellung der Bauhausfotografien des bekannten Berliner Fotografen und Künstlers.

Molitor ist begeistert
Jean Molitor selbst zeigte sich bei der Eröffnung begeistert von den Möglichkeiten und den Ausmaßen der Kunsthalle in Pfaffenhofen. Dadurch ist es möglich, neben zahlreichen Fotos aus Bayern den Schwerpunkt auch auf jüdische Architekten oder die Weiße Stadt in Tel Aviv zu legen sowie die Reihe mit Kinogebäuden im Bauhaus-Stil von den USA bis zur Ukraine zu zeigen. Auch das Großbild der Fiat-Tankstelle in Asmara, Eritrea ist als eines von vier Großbildern in der Ausstellung zu sehen.

Wettlauf gegen die Zeit
Fans des Fotografen waren extra aus Berlin und Essen angereist, um die Ausstellung erleben zu können. Molitor betont, dass die Dokumentation von Bauhaus-Bauwerken ein Wettlauf gegen die Zeit ist, denn viele fotografierte Gebäude sollen abgerissen werden oder sind bereits verfallen. Manche kann Molitor mit seinen Fotos auch retten, da die Öffentlichkeit darauf aufmerksam wird und sie unter Denkmalschutz gestellt werden.

Grafische Kriterien
Die Architekturhistorikerin Dr. Kaija Voss erläuterte, dass die Fotos nicht nach streng wissenschaftlichen Kriterien gehängt wurden. Molitor hängt nach grafischen Gesichtspunkten und zeigt von der Formsprache zusammenpassende Gebäude sowie Häuser auf dem Sprung in die Moderne miteinander. Nach dem interessanten und kurzweiligen Vortrag der Architekturhistorikerin konnten die Besucher die schwarz-weißen Fotos noch mal ganz anders betrachten. Dieses sehen lernen vermittelt sie auch in ihren kundigen, wissenssatten aber im charmanten Plauderton dargebotenen Führungen, die der Neue Kunstverein anbietet.

Bauhaus-Gebäude in Pfaffenhofen

Mit dem 1925 erbauten Verstärkeramt hat Pfaffenhofen einen Bau dieser Reihe vor Ort. Im Zentrum der Ausstellung stehen Motive in Bayern wie die Glaskathedrale in Amberg von Walter Gropius, die Aula der Nürnberger Akademie der Künste von Sep Ruf, die Wandelhalle von Heinz Moll in Bad Tölz, das Paketzustellamt in München von Robert Vorhölzer und sein Postgebäude am Harras, Fitz Landauers Villa Strauss in Augsburg oder sein Haus Hirschmann in Fürth. In Deutschland hat Molitor mit seiner Kamera in Ahrenshoop die Bunte Stube besucht, in Löbau dasHaus Schminke und natürlich in Dessau Gropius‘ Meisterhaus, das Haus Fieger oder das Kornhaus. Zu sehen sind auch Motive unter anderem aus der Türkei, Guatemala, Eritrea oder Tschechien, die vor allem wegen ihrer kontrastreichen Darstellung in schwarz-weiß beeindrucken.

Spurensuche Bauhaus
Jean Molitor ist seit 2009 auf Spurensuche. Einst ging es darum, in Burundis ehemaliger Hauptstadt Bujumbura vom Abriss bedrohte Architektur zu fotografieren. Bis heute geht Molitor weltweit dem architektonischen Grundmuster des Bauhaus nach. Kühne, funktionale Entwürfe, eine neue Ästhetik zu Beginn des 20. Jahrhunderts basierend auf neuen Baumaterialien und Technologien. Stahl, Beton und Glas kamen zum Einsatz, um neue, moderne Raumkonzepte zu bauen. Die Architekten inspirierten sich gegenseitig, es gab eine Art Kultur- und Baustilexport.

Der Bildband "Bauhaus in Bayern. Eine fotografische Reise durch die Klassische Moderne" von Jean Molitor und Kaija Voss ist im be.bra Verlag erschienen und kostet 32 Euro.

Infos unter www.kunstverein-pfaffenhofen.de und www.pfaffenhofen.de/kultursommer

Öffnungszeiten: Do-So/Feiertage, 15-18 Uhr, Eintritt frei

Autor:

Kulturamt Pfaffenhofen aus Pfaffenhofen

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