Das Joseph-Maria-Lutz-Stipendium 2016 ist offiziell vergeben

Johann Reißer kommt im Mai als 3. Lutz-Stipendiat nach Pfaffenhofen. | Foto: privat
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Eindeutige Entscheidung: Die Jury wählt Dr. Johann Reißer zum neuen Lutz-Stipendiaten

Bereits im November letzten Jahres endete die Bewerbungsfrist für das Joseph-Maria-Lutz-Stipendium – ein Aufenthaltsstipendium im Bereich Literatur, welches heuer zum dritten Mal von der Stadt Pfaffenhofen vergeben wird. Das Stipendium ist dazu bestimmt, Schriftstellern während ihres Aufenthalts die Möglichkeit zu geben, literarische Arbeiten zu beginnen, zu realisieren oder fertig zu stellen. Es waren wieder knapp 60 Bewerbungen aus ganz Deutschland aber auch aus dem Ausland bei der Kulturabteilung der Stadtverwaltung eingegangen, die insgesamt ein beständiges gutes Niveau bei den Einsendungen konstatieren konnte.

Über die Vergabe des Stipendiums für das Jahr 2016 hat nun in ihrer Sitzung am Mittwoch, 20. Januar, die dreiköpfige Fachjury entschieden. Die Jury, bestehend aus dem Pfaffenhofener Schriftsteller und Kulturreferenten Steffen Kopetzky, der Kultur-Journalistin Barbara Fröhlich und dem Theaterwissenschaftler, Dramaturgen und Philosophen Dr. Lenz Prütting, tagte in dieser Zusammensetzung bereits im letzten Jahr. Zwar waren auch dieses Mal wieder so viele vielversprechende Bewerbungen eingegangen, dass der Jury eine Auswahl sehr schwer fiel. Letzten Endes gab es in der Sitzung aber eine ganz klare und schnelle Entscheidung: Als neuen Lutz-Stipendiaten wählte die Jury den Autor und Literaturwissenschaftler Dr. Johann Reißer.

Auch in diesem Jahr setzte sich damit ein relativ junger Schriftsteller durch. Der promovierte Literaturwissenschaftler Johann Reißer ist 36 Jahre alt und lebt derzeit als freier Autor und Theatermacher in Berlin, kommt allerdings ursprünglich aus Regensburg. Seine Beziehung zu Bayern war es auch, welche die Jury neben seinen schriftstellerisch herausragenden Textproben von seiner Eignung überzeugte: Reißer reichte drei Erzählungen ein, die lokale Eigenheiten und Eigenwilligkeiten seiner Heimat Ostbayern einfangen. Ebenfalls in diesem Kontext spielt sein derzeit entstehender Roman „Landmaschinenparadies“, der von eigenwilligen, skurrilen und unheimlichen Phänomen erzählt, die auftreten, wenn sich eine traditionell-bäuerlich geprägte Landschaft in eine reiche Industrieregion verwandelt. Dieses Thema ist der Jury zufolge eine hervorragende Brücke zu Pfaffenhofen und der in der Ausschreibung festgesetzten Aufgabe, einen Text über das Zusammentreffen eines Dichters mit der Stadt zu verfassen – ganz im Sinne von Joseph Maria Lutz‘ „Zwischenfall“.

Johann Reißer studierte in Regensburg und Berlin und promovierte über deutsche Gegenwartslyrik. Seit 2004 veröffentlicht er Prosa, Lyrik, Essays und intermediale Arbeiten in deutsch- und englischsprachigen Literaturzeitschriften. 2009 gründete er gemeinsam mit Kamila Handzik die Theatergruppe „PlastikWorks“, die er seitdem leitet. Die Theatergruppe führt eigene Theaterstücke und Performances in verschiedenen Theaterhäusern und bei zahlreichen Theater -und Medienkunstfestivals auf. 2012 promovierte Reißer zudem über Archäologie und Sampling in der Lyrik von Rolf Dieter Brinkmann, Thomas Kling und Barbara Köhler am Graduiertenkolleg „Lebensformen und Lebenswissen“ in Frankfurt an der Oder und Potsdam. Neben weiteren Auszeichnungen war Reißer 2013 Stadtschreiber in seiner Heimatstadt Regensburg und 2014 in Rottweil. Ebenfalls 2014 erhielt er das Alfred-Döblin-Stipendium der Berliner Akademie der Künste mit Aufenthalt im Döblin-Haus Wewelsfleth.

Mitte Mai wird Dr. Johann Reißer nun als dritter Lutz-Stipendiat den historischen Flaschlturm in Pfaffenhofen beziehen und drei Monate dort verbringen. Am Freitag, 22. Juli, wird er im Rahmen des Kultursommers seinen Text für Pfaffenhofen, einen „Zwischenfall“, lesen.

Autor:

Kulturamt Pfaffenhofen aus Pfaffenhofen

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