Eine Stadt, viele Ortsteile
Vor 50 Jahren wuchsen Pfaffenhofen und das Umland zusammen

125 Jahre Feuerwehr Ehrenberg: Im Oktober 2021 war es endlich so weit. Das bereits mehrmals verschobene Vereinsjubiläum konnte in einem reduzierten Umfang gefeiert werden. | Foto: Michael Matthes
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  • 125 Jahre Feuerwehr Ehrenberg: Im Oktober 2021 war es endlich so weit. Das bereits mehrmals verschobene Vereinsjubiläum konnte in einem reduzierten Umfang gefeiert werden.
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Nicht nur die Lage mitten im Herzen Bayerns oder die Vorreiterrolle im Klimaschutz machen die Stadt Pfaffenhofen bemerkenswert, sondern auch das Zusammenspiel von Stadt und Land. Über die Hälfte des Stadtgebietes entfällt auf landwirtschaftliche Fläche mit rund 180 Landwirtschaftsbetrieben. Rund ein Viertel der knapp 27.000 Einwohnerinnen und Einwohnern lebt in den 63 Ortsteilen. Die Stadt hat ihren dörflichen Charakter nie verloren. Egal ob man direkt in der Altstadt leben möchte oder die Idylle eines Ortsteiles bevorzugt – in Pfaffenhofen hat man das Beste von beidem und genau das macht die Stadt so besonders.

Die zuvor eigenständigen Orte Affalterbach, Angkofen, Ehrenberg, Förnbach, Gundamsried, Haimpertshofen, Sulzbach, Tegernbach, Uttenhofen und Walkersbach wurden vor 50 Jahren eingemeindet. 1972 wurden sie im Zuge der Gebietsreform Teil von Pfaffenhofen. Dieses Jubiläum nimmt die PAF und DU-Redaktion zum Anlass, die Ortsteile in den Mittelpunkt der aktuellen Ausgabe zu stellen. Neben Wissenswertem über das Leben in diesen Ortsteilen erfährt man im historischen Beitrag von Stadtarchivar Andreas Sauer alles über die Eingemeindung vor einem halben Jahrhundert: www.pafunddu.de/29767

Affalterbach
Im Winter 2019 begann in Affalterbach der Bau der Kita Am Apfebaam. Sie konnte schon nach einem dreiviertel Jahr Bauzeit, im September 2020, den Betrieb aufnehmen und bietet Platz für zwei Kindergartengruppen, eine Krippengruppe, Küche, Bistro und Sanitärräume. Derzeit hat Affalterbach 270 Einwohner. Neben der katholischen Pfarrkirche St. Michael befinden sich der Schützenverein Spielhahn Affalterbach und die Krieger- und Soldatenkameradschaft im Ort.

Angkofen
In Angkofen steht die aus dem 15. Jahrhundert stammende Kirche St. Johannes Evangelist. Die Kirchen Mariä Himmelfahrt in Gittenbach und St. Stephanus in Eutenhofen gehören zur Pfarrei Ehrenberg. Zwischen Gittenbach und Angkofen gibt es eine rosa getünchte Kapelle, die der Friedenskönigin geweiht ist. Am Ortsausgang von Eutenhofen auf der Straße nach Gittenbach ist ebenfalls eine kleine Kapelle zu finden, in der eine Statue der Muttergottes mit dem Jesuskind zu sehen ist. Angkofen, Eutenhofen und Gittenbach gehören zur Freiwilligen Feuerwehr Ehrenberg. Die Landschaft rund um die drei Orte lässt sich entweder auf dem Panoramaweg Nord, der an Angkofen vorbei und durch Gittenbach führt, oder auf dem Kapellenrundweg erkunden.

Ehrenberg
Ein wichtiger Bestandteil der Dorfgemeinschaft ist die Freiwillige Feuerwehr Ehrenberg, Angkofen, Eutenhofen, Gittenbach. Sie organisiert das traditionelle Aufstellen des Maibaumes und veranstaltete ein Fest zum 125-jährigen Jubiläum im Oktober 2021. Es konnte in reduziertem Umfang gefeiert werden, nachdem es aufgrund der Pandemie bereits mehrmals verschoben werden musste. Ein weiterer ansässiger Verein in dem 225 Einwohner zählenden Ortsteil ist der seit 1875 existierende Krieger- und Soldatenverein Tegernbach – Ehrenberg. Mit dem seit 2021 bestehenden Panoramaweg Nord kann man zu Fuß die idyllische Landschaft um Ehrenberg erkundigen. Dabei sollte man der Pfarrkirche St. Ulrich und der Kapelle auf der Straße von Ehrenberg nach Raitbach einen Besuch abstatten.

Förnbach
Wer auf dem Panoramaweg Ost wandert, läuft entlang der Ilm nach Förnbach. Genau auf diesem Weg befindet sich auch der 1,4 Kilometer lange Biberlehrpfad. Dort sind verschiedene Tafeln und Stationen angebracht, die den Lebensraum und die Aktivitäten des Bibers zugänglich machen. Aber auch über andere Tiere und Bäume an der Ilm informiert der Lehrpfad. Tradition wird in Förnbach großgeschrieben. Der Theaterverein Förnbach, der 1980 gegründet wurde, veranstaltet jährlich Aufführungen im örtlichen Pfarrheim. Auch der seit 1906 bestehende katholische Burschenverein und die Soldatenkameradschaft gestalten das Dorfleben der 1.038 und Einwohner mit. Die Kirche Mariä Himmelfahrt in Förnbach ist ein gotisches Bauwerk und wurde im 15. Jahrhundert erbaut. Außerdem befindet sich im Ortsteil die vom Deutschen Alpenverein als Ausflugsziel für die ganze Familie geführte Holledauer Hütte.

Gundamsried
Im Ortsteil Gundamsried befindet sich die katholische Kirche St. Germanus, deren Langhaus bereits um 1200 entstanden ist. Zudem hat der Ortsteil zusammen mit Kleinreichertshofen und Eja einen Krieger- und Soldatenverein. Mit der Freiwilligen Feuerwehr Uttenhofen, Affalterbach und Walkersbach befindet sich der Ort im Verbund. Gundamsried zählt heute 116 Einwohner.

Haimpertshofen
Nördlich von Pfaffenhofen liegt der Ortsteil Haimpertshofen mit 129 Einwohnern. Ein Verein im Ort ist die Krieger- und Soldatenkameradschaft Affalterbach/Haimpertshofen. Der Biobauer Martin Müller, ein Mitglied der Pfaffenhofener Bodenallianz, ist ebenfalls in Haimpertshofen zuhause. Er betreibt zusammen mit seiner Frau den Biohof Moierhof in sechster Generation. Im Frühling erblüht bei ihm auf dem Feld Mohn in Bioqualität, welcher an fünf Pfaffenhofener Bäckereien ausgeliefert und dort verarbeitet wird. Die katholische Kirche St. Stephan ist eine Filialkirche der Mutterpfarrei St. Michael in Affalterbach. Auf dem Kapellenrundweg Nord bei Haimpertshofen findet man eine Kapelle, die 1841 errichtet, 1973 unter Denkmalschutz gestellt und 2003 renoviert und anschließend geweiht wurde.

Sulzbach
Sulzbach ist im Westen mittlerweile mit der Stadt Pfaffenhofen zusammengewachsen. Eine Besonderheit des Ortsteiles ist der Unverpackt-Laden. Dieser wurde vom Verein „von DAHOAM“ gegründet und möchte helfen, im Alltag möglichst wenig Verpackungsmüll zu verursachen. In Sulzbach sind außerdem eine Kapelle und ein Bildstock zu finden. Die Kapelle am Bistumerweg wurde vom Kirchenmusiker Alois Stockmeier vom „Bistumerhof“ erbaut. Er war so froh, heil aus dem Fronteinsatz in Russland zurückgekommen zu sein, dass die Kapelle 1975 in der Nähe seines Wohnhauses errichtet wurde. Eine lange Tradition haben die Sulzbacher Radlstrampler Pfaffenhofen. Sie wurden 1981 gegründet, um das kulturelle Brauchtum und eine gute Nachbarschaft zu fördern. Die Radlstrampler planen und realisieren viele Veranstaltungen, wie beispielsweise die Maifeier, den Martinsumzug mit Martinsspiel und Martinsfeuer, einen Kinderflohmarkt und eine jährliche Christbaumsammlung. Natürlich sind sie auch beim Volksfesteinzug mit ihrer Radlgunde, dem Mehrpersonenfahrrad, dabei.

Tegernbach
Zahlreiche Vereine gestalten in Tegernbach das Dorfleben mit. Der FC Tegernbach 1969 ist mit seinen ca. 550 Mitgliedern fester Bestandteil der Tegernbacher Dorfgemeinschaft. Der FC Tegernbach verfügt über Fußballund Tennisplätze sowie über eine Asphalt- Bahn für die Stockschützen. Der Verein bietet auch Gymnastik an. Zum Vereinsleben Tegernbachs gehören zudem die Schützengesellschaft 1964, die Freiwillige Feuerwehr, der Frühschoppenverein, die Gymnastikgruppe und der katholische Burschen- und Madlverein sowie die Theatergruppe. Nahezu jedes Jahr im Januar wird der Pfarrsaal des Bildungshauses „Maria Tegernbach“ zur Bühne der Theatergruppe. Leider mussten die Vorstellungen der letzten Jahre wegen der Pandemie ausfallen. Weitere im Ort ansässige Vereine sind der Löwenfanclub, der Arbeiterverein, der Isidori- und Notburgabund-Verein, die Kellerschützen, der Krieger- und Soldatenverein und die Reservistenkameradschaft. Das südwestlich von Tegernbach liegende Göbelsbach hat zusammen mit Seibersdorf den Schützenverein „In der Blüte“ sowie einen Krieger- und Soldatenverein. Das Jugend- und Bildungshaus ist ein vielfältig genutzter Ort. Dort finden neben den Theateraufführungen verschiedene Veranstaltungen statt, beispielsweise Tagungen, Seminare, Ausflüge von Jugendgruppen oder der Pfarrball. Im Ortsteil sind auch eine Bäckerei, eine Gastwirtschaft und mehrere Gewerbebetriebe angesiedelt. In Bezug auf die Entwicklung Tegernbachs erklärt Ortssprecher Gerhard Fuchs: „Trotz des Wachstums haben wir unseren dörflichen Charakter erhalten und hoffen, dass das auch so bleibt.“ Heute hat der Ortsteil 947 Einwohner und liegt direkt am Panoramaweg Pfaffenhofen Nord. Nicht nur die Pfarrkirche Mariä Reinigung befindet sich in Tegernbach, sondern auch zwei Kapellen. Zum einen die Kireindlkapelle, welche 1869 auf Initiative von Pfarrer Georg Graf errichtet wurde und zum anderen die Hubertus-Kapelle an der Straße Richtung
Pfaffenhofen, die im Inneren auf einem Gemälde die Legende des Jägerpatrons Hubertus erzählt.

Uttenhofen
Derzeit hat der nordöstlich liegende Ortsteil Uttenhofen 442 Einwohner. Vereine wie die Freiwillige Feuerwehr, der Theaterverein Gaudibühne Uttenhofen, der Krieger- und Soldatenverein, der Ball-Club, der Fußball und Gymnastik anbietet, und die Dorfschützen sind in diesem Ort zuhause. Der Ball-Club Uttenhofen hat rund 400 Mitglieder und feierte 2019 sein 50-jähriges Bestehen. Bemerkenswert ist die
engagierte Fußball-Jugendarbeit, die der Verein seit vielen Jahren betreibt. Sehenswert ist in Uttenhofen nicht nur die katholische Kirche St. Sebastian, sondern auch die Kapelle am Burgbergweg östlich von Uttenhofen. Das Dach ist mit einem Glockenturm bekrönt und der Bau dauerte sieben Jahre lang.

Walkersbach
„Wir haben eine sehr gute Dorfgemeinschaft“, schwärmt Anno Heigl, Ortssprecher von Walkersbach über seine Heimat. Wenn es die Corona-Situation zulässt, werden von den 166 Walkersbacherinnen und Walkerbachern zahlreiche Aktivitäten geplant und durchgeführt. Beispielsweise ein Silvesterball, ein Faschingsball mit Auftritten der dorfeigenen Kindergarde, das Maibaumaufstellen, ein Osterfeuer oder auch das seit ca. 40 Jahren stattfindende Schulabschlussfest auf dem Dorfplatz mit Grillen, Hüpfburg, Fackelwanderung und noch vielem mehr. „Dann gibt es noch die Mütter und Väter, die etwas für die Kinder machen, wie beispielsweise letztes Jahr das Krippenspiel oder die Nikolausfeier“, ergänzt Heigl. Der einzige offizielle Verein im Ort ist der Krieger- und Kameradenverein. Darüber hinaus gibt es noch einen inoffiziellen Maibaumverein. Die Orte Uttenhofen, Affalterbach, Gundamsried und Walkersbach haben eine gemeinsame Freiwillige Feuerwehr. Die Kapelle an der Ortseinfahrt wurde am 4. Juni 1989 im Rahmen eines Festgottesdienstes geweiht. Darüber hinaus ist die Kirche St. Martin sehenswert. Durch eine fein geschnitzte Rokokotüre gelangt man in die Kirche, wo ein spätgotisches Sternengewölbe den quadratischen Chor ziert.

Niederscheyern
Schon von klein auf lernen die Schüler und Schülerinnen der Grundschule in Niederscheyern ein Bewusstsein für ihre Umwelt zu entwickeln. Durch ihre „grünen Klassenzimmer“ auf dem weitläufigen Schulgelände und den Naturlehrpfad werden sie an das Thema Umwelt und Nachhaltigkeit herangeführt. Die Grundschule im Ortsteil gewann bereits nach ihrer Fertigstellung 1993 den Preis des Bundes Deutscher Architektinnen und Architekten im Landesverband Bayern. Schon dreimal wurde die Grundschule zudem als Umweltschule in Europa – Internationale Nachhaltigkeitsschule ausgezeichnet. Zudem befindet sich das Naturdenkmal „2 Eichen“ mitten in Niederscheyern. Durch den Ortsteil, entlang des Gerolsbachs und in Richtung des Klosters Scheyern führt der Jakobsweg. Das Ziel des Jakobsweges ist der berühmte spanische Wallfahrtsort Santiago de Compostela. Die katholische Pfarrkirche Mariä Verkündigung diente lange als Wallfahrtskirche. Unter anderem findet man im Ort den Schützenverein Hopfavogl und den Krieger- und Soldatenverein. Mit 1.972 Einwohnern ist dies der größte Ortsteil Pfaffenhofens. Anders als die anderen Orte wurde Niederscheyern erst am 1. Mai 1978 in die Kreisstadt Pfaffenhofen eingegliedert.

Eberstetten
Eberstetten wurde bereits zum 1. April 1971 eingemeindet. In der März-Ausgabe 2021 hat das PAF und DU-Bürgermagazin ausführlich über Eberstetten und seine Eingemeindung berichtet.

Autor:

PAF und DU Redaktion aus Pfaffenhofen

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