Stadtwerke-Serie
Pfaffenhofen und das Abwasser: Niederschlag trifft auf Flächen

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Regen, Schnee oder Hagel – sie alle können zu Abwasser werden. Zusammen mit dem Schmutzwasser aus den Gebäuden fließt das Niederschlagswasser in das öffentliche Kanalsystem Pfaffenhofens. Und das, obwohl es eigentlich sauber ist.

Im zweiten Teil der Stadtwerke-Serie „Pfaffenhofen und das Abwasser” trifft Niederschlag auf ganz unterschiedliche Flächen. Welche Probleme dabei auftreten können und was das mit der gesplitteten Abwassergebühr zu tun hat, das klären die Stadtwerke hier.

Niederschlagswasser und versiegelte Flächen: Ein immer größer werdendes Problem

Trifft Niederschlagswasser auf eine versiegelte Fläche wie Straßen oder Dächer, wird es mit Dreck aus der Atmosphäre und den Stäuben von Flächen verschmutzt. Befinden sich diese Flächen in der Nähe einer Kanalisation, läuft das angefallene Wasser in die Kläranlage, wo es aufwendig gereinigt wird. Trifft das Wasser hingegen auf Grünflächen, Kies oder Sand, kann es gut versickern und wird durch die verschiedenen Bodenschichten auf natürliche Art gereinigt. Immer öfter aber regnet es auf versiegelte Flächen herab. Gründe dafür sind die vom Menschen errichteten Bauwerke oder eine starke Verdichtung des Erdreichs, die stark zunehmen. Niederschlag kann auf solch wasserundurchlässigen Böden kaum mehr versickern. Die Folge: Der Grundwasserspiegel sinkt.

Wenn Starkregen die Kanalisation überlastet

Ein weiteres Problem entsteht durch Starkregen. Bei Extremwettersituationen kann sich auf versiegelten Flächen in kurzer Zeit so viel Niederschlagswasser sammeln, dass die Kanalisation überlastet wird. Um diesem Problem entgegenzuwirken und die Oberflächen bei Regenfällen zu entlasten, sind an den Straßenrändern viereckige Gitter angebracht. Die sogenannten Sinkkästen führen zur Kanalisation und leiten das Niederschlagswasser von der Straße ab. In der Regel leeren die Stadtwerke zweimal jährlich die Gullys für die Straßenentwässerung – eine freiwillige und kostenlose Leistung der Stadt Pfaffenhofen a. d. Ilm.

Problem Niederschlagswasser: Hohe Kosten durch unnötige Reinigung

Von den Sinkkästen fließt das Abwasser in die unterirdischen Kanäle ab und anschließend in die Pfaffenhofener Kläranlage. Ein großes Problem hierbei ist das aufwendige Säuberungsverfahren, das notwendig wird, wenn eigentlich sauberes Niederschlagswasser von versiegelten Flächen und Dächer in die Kläranlage läuft. Der Anteil an Niederschlagswasser in den Pfaffenhofener Kanälen ist dabei sehr hoch: Allein im Jahr 2016 flossen 1,3 Millionen Kubikmeter sauberes Niederschlagswasser und damit 25 Prozent der gesamten Abwassermenge in die Kläranlage.

Niederschlagswasser, das auf natürliche Art und Weise versickert, gelangt nicht immer sogleich zum Grundwasser. Sind zum Beispiel Kanalrohre rissig oder Drainagesysteme unerlaubt installiert worden, kann das Wasser in die Abwasserkanäle eintreten. Man spricht dann von Fremdwasser, das sich mit dem Schmutzwasser aus den Gebäuden und dem Niederschlagswasser vermischt.

Sauber versickert, sauber gespart

Für die Bürgerinnen und Bürger bedeutet das eine höhere Abwassergebühr. Durch das zusätzliche Wasser ergeben sich längere Laufzeiten der Maschinen in der Kläranlage, was sich in einem erhöhten Wartungsaufwand und Energiekosten niederschlägt. Um die Gebühr verursachergerechter zu gestalten, wurde 2018 eine gesplittete Abwassergebühr eingeführt. Diese unterscheidet zwischen Schmutz- und Niederschlagswasser und bietet damit einen Anreiz, weniger Niederschlagswasser in die Kanäle einfließen zu lassen.

Mit einfachen Tricks bei der Abwassergebühr sparen

Bereits kleine Veränderungen am eigenen Grundstück können große Einsparungen bei der Abwassergebühr bewirken.

• Wer Versickerungsmulden anlegt, kann durch das Gefälle der Mulden Niederschlagswasser besser und leichter versickern lassen.
• Geh- und Fahrwege auf dem eigenen Grundstück können durch Bodenbeläge wie Kies, Schotter oder Rasengittersteine wasserdurchlässig gestaltet werden.
• Ist beim Hausbau, Umbau oder bei Carports die Entscheidung auf Gründächer gefallen, wird der Anteil an nicht-versiegelter Fläche auf dem Grundstück erhöht.
• Niederschlagswasser kann in Zisternen gesammelt und als Gießwasser für den eigenen Garten genutzt werden. Das spart wertvolle Ressourcen.

Die kommende Folge unserer Reise mit dem Pfaffenhofener Abwasser erscheint in der Ausgabe des Bürgermagazins Januar/Februar 2023 und natürlich unter pafunddu.de

Autor:

Stadtwerke Pfaffenhofen a. d. Ilm aus Pfaffenhofen

Münchner Straße 5, 85276 Pfaffenhofen a. d. Ilm
+49 8441 40524000
mail@stadtwerke-pfaffenhofen.de
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