Ausstellung der Fototafeln im Rathaus zum Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus

Stadtrat Reinhard Haiplik und der Künstler Thomas Neumaier vor den Bildern der Ausstellung im Pfaffenhofener Rathaus.
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Eine Ausstellung zum Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus in Pfaffenhofen ist zurzeit im Pfaffenhofener Rathaus zu sehen. Das Denkmal entsteht am Haus der Begegnung am oberen Hauptplatz und wird Ende September 2014 eingeweiht. Die ausgestellten Bildtafeln werden in Form eines Frieses im Sockelbereich der Südfassade des Hauses der Begegnung in Sichthöhe angebracht.

Die Errichtung eines Denkmals hatte Stadtrat und Heimatforscher Reinhard Haiplik initiiert, der in seinem 2003 erschienenen Buch „Pfaffenhofen unterm Hakenkreuz“ die Geschichte der Stadt während des Nationalsozialismus aufarbeitet.

Nach der grundsätzlichen Beschlussfassung zur Errichtung eines Denkmals für die Opfer des Nationalsozialismus am 28. Mai 1998 und einer intensiv geführten Diskussion über den Standort einigte sich der Stadtrat im Jahre 2009 darauf, das Denkmal nicht direkt auf dem Hauptplatz, aber ganz in der Nähe zu errichten. Im März 2012 beschloss der Stadtrat das Vorhaben auf dem von der Westfassade der Kirche und dem Haus der Begegnung eingerahmten Platz zu verwirklichen. Es wurde ein Ideenwettbewerb durchgeführt und das Konzept des Ingolstädter Künstlers Thomas Neumaier überzeugte: Ein roter Stahlbalken durchbohrt das Haus der Begegnung, die Fassade schmückt ein überlebensgroßes Bild und auf Blickhöhe wird ein Bilderfries angebracht, auf dem Opfer und Täter zu sehen sind.

„Ziel des Denkmals ist es, an die NS-Zeit zu erinnern, dies aber nicht wage oder abstrakt, sondern an konkreten Beispielen von Opfern und Tätern vor Ort sichtbar zu machen“, so der Ingolstädter Künstler Thomas Neumaier, der das Denkmal konzipiert hat. Er zeigt in seinem Bilderfries Gesichter und Geschichten von Menschen, die während des Nationalsozialismus in Pfaffenhofen gelebt haben. Die meisten Bilder und Texte stammen aus Reinhard Haipliks Buch und „sind ein Spiegelbild der Jahre, in denen die Stadt wie von Sinnen war“, so der Autor.

Das Wort „Denkmal“ ist in diesem Zusammenhang wörtlich zu nehmen, denn jeder Besucher soll anhand exemplarischer Lebensläufe von Opfern und Tätern angeregt werden, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Das Denkmal selbst sei wie ein „Pfahl im Fleisch“, so Thomas Neumaier weiter, der das kollektive Gedächtnis der Bevölkerung auch für die Zukunft sensibilisieren will.

Neumaier erhofft sich von der Ausstellung eine offene und vorurteilsfreie Diskussion und neue Fakten in Bezug auf die nationalsozialistische Zeit in Pfaffenhofen.

Die Ausstellung ist bis 27. Juni zu den üblichen Öffnungszeiten des Pfaffenhofener Rathauses im ersten Stock zu sehen (Montag 8 bis 16 Uhr; Dienstag, Mittwoch, Freitag 8 bis 12 Uhr; Donnerstag 7 bis 18 Uhr und jeden ersten und dritten Samstag im Monat von 9 bis 12 Uhr).

Besonders Schulklassen sollen von der Möglichkeit die Ausstellung zu besuchen, Gebrauch machen. Ansprechpartner ist Walter Karl, Tel. 08441 78111, E-Mail: walter.karl@stadt-pfaffenhofen.de.

Stadtrat Reinhard Haiplik und der Künstler Thomas Neumaier vor den Bildern der Ausstellung im Pfaffenhofener Rathaus.
So soll das Denkmal an der Südseite des Hauses der Begegnung aussehen.
Autor:

Bürgerservice Pfaffenhofen aus Pfaffenhofen

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