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Neujahrsgruß von Bürgermeister Thomas Herker

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Liebe Pfaffenhofenerinnen und Pfaffenhofener,

nach zwei Jahren Pandemie ist im Jahr 2022 wieder etwas mehr Normalität in unserer Stadt eingekehrt. Hatte Corona zu Beginn des Jahres Pfaffenhofen noch fest im Griff, so freut es mich umso mehr, dass wir im Sommer wieder gemeinsam feiern konnten. Wenn ich auf das Jahr 2022 zurückblicke, sehe ich viele erfreuliche Momente. Nach zwei Jahren Pause konnten wir endlich wieder unsere Kulturformate, etwa den Kultursommer oder das Volksfest im gewohnten Format organisieren, wodurch wieder mehr Beisammensein und Gemeinschaft stattfinden konnten. Außerdem haben wir dieses Jahr das erste Mal ein dreitägiges Bürgerfest gefeiert, das sicherlich für viele ein Highlight war.

Und gleichzeitig stimmt mich die aktuelle Lage in der Ukraine und die damit einhergehende Energiekrise nachdenklich. Die Energiekrise stellt auch uns vor neue Herausforderungen und wir spüren alle die gestiegenen Energie- und Lebenshaltungskosten. Darunter leiden vor allem diejenigen, die ohnehin nicht viel haben. Dank der großen Hilfsbereitschaft konnten in der Stadt 267 Menschen, die vor dem Krieg geflüchtet sind, eine Unterkunft finden und mit dem Nötigsten versorgt werden. Vielen Dank an alle freiwilligen Helfer!

Die Zeit zwischen den Jahren ist traditionell die Zeit, Rückschau zu halten und Bilanz zu ziehen über das vergangene Jahr. Wenn ich das in diesen Tagen für unsere Stadt mache, dann kann ich sagen, 2022 war nach zwei Jahren mit zahlreichen Einschränkungen ein in vielerlei Hinsicht leichteres, ein gutes Jahr für Pfaffenhofen.

Verträglich wachsen
Unsere Bevölkerung wächst stetig, seit Beginn des Jahres sind knapp 500 (darin enthalten sind 267 ukrainische Flüchtlinge) neue Bewohner hinzugekommen. Derzeit leben rund 27.330 (Stand: Oktober 2022) Menschen in Pfaffenhofen und den Ortsteilen. Wir sind aber bemüht das Wachstum verträglich unter einem Prozent zu halten, was uns auch heuer wieder gelungen ist.

Bezahlbarer Wohnraum und Straßensanierungen
Eine weitere Herausforderung ist es, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Die Immobilienpreise sind stark gestiegen und Wohnraum ist äußerst knapp. Für die Stadt Pfaffenhofen heißt das, auf mehreren Ebenen aktiv zu sein: Wir planen neue Wohngebiete, außerdem schaffen wir über die städtische Wohnraumbeschaffungs- und Stadtentwicklungsgesellschaft und unser Einheimischenmodell auch weiterhin bezahlbaren Wohnraum.

Neben den bereits fertiggestellten oder im Bau befindlichen Gebäuden werden in absehbarer Zeit in der Stadt über einhundert Wohnungen im geförderten Wohnungsbau entstehen. 24 Wohnungen konnten in diesem Jahr in der Stettbergstraße fertiggestellt werden. Im Bau und in Planung befinden sich weitere Wohnungen in der Fliederstraße, im Baugebiet Pfaffelleiten und in der Ziegelstraße. Außerdem entstehen auf dem Gelände des ehemaligen Altenheims St. Franziskus bis Ende 2025 zentrumsnahe und barrierefreie Wohnungen für Senioren. Der Abriss wird derzeit vorbereitet, der Neubau beginnt voraussichtlich im Frühjahr 2023.

Im Rahmen des Einheimischenmodells ist es der Pfaffenhofener Bevölkerung möglich, Grundstücke zu vergünstigten Preisen zu erwerben. Im neuen Baugebiet Pfaffelleiten ist die Vergabe und Reservierung der Grundstücke abgeschlossen, in Affalterbach läuft sie derzeit. In Tegernbach beginnt der Verkauf im Frühjahr 2023. Weitere Baugebiete sind in Uttenhofen und Ehrenberg in Planung. Für das Baywa-Areal am Bahnhof beginnt das Bauleitplanverfahren nächstes Jahr. Dort sollen 100 Wohnungen entstehen, von denen ein Viertel im Einheimischenmodell vergeben wird.

Im Straßenbau konnte die Stadt den ersten Abschnitt der Sanierung des Ostviertels im Frühjahr abschließen. Der zweite Bauabschnitt ist für 2024/25 vorgesehen. Die Sanierung am Radlberg und in der Köhlerstraße findet im Frühjahr den Abschluss. Die Fertigstellung von Altenstadt ist abgeschlossen.

Mehr Platz für Kinder
Die Stadt Pfaffenhofen wird nach den finanziellen Investitionen der vergangenen Jahre auch weiterhin in die Betreuung ihrer jüngsten Bürgerinnen und Bürger investieren. Derzeit erweitern wir die Kita Maria Rast in Niederscheyern zu einem Haus für Kinder. Mit dem Start des Kita- und Schuljahres 2023/24 werden dort 26 neue Krippenplätze und 52 Hortplätze geschaffen. Ab dem Jahr 2024 ist der Neubau der Kita St. Elisabeth beim Volksfestplatz vorgesehen, die anschließend über weitere 14 neue Betreuungsplätze verfügen wird.

Derzeit besuchen 926 Grundschüler und 537 Mittelschüler die drei Schulen, deren Sachaufwandsträger die Stadt ist. Die städtischen Spielplätze werden kontinuierlich erneuert. Unter Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger läuft momentan die Neugestaltung und Vergrößerung des Abenteuerspielplatzes in Niederscheyern sowie anschließend die Neuanlage der Spielplätze in Uttenhofen und Ehrenberg. Zudem wird der Spielplatz an der Jakob-Sanwald-Straße erneuert.

Senioren- & Jugendarbeit
Besonders betroffen von den letzten zwei Pandemiejahren waren die Seniorinnen und Senioren. Lockdown und strenge Einschränkungen für Besucher bedeutete für viele ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger Einsamkeit und Isolation. Das Seniorenbüro hat durch digitale Angebote die entstandene Lücke gefüllt. Die Online-Treffs und -Aktionen sind weiterhin sehr beliebt. Trotzdem freuten sich alle, dass dieses Jahr wieder gemeinsame Kurse, Vorträge oder gemütliches Beisammensein, Ausflüge und Feste möglich waren.

Auch die Stadtjugendpflege konnte ihre Präsenz-Aktivitäten wieder aufnehmen. Neben der Organisation von Skate-, Dirtpark- und Graffiti-Workshops und dem Betrieb der Jugendzentren Utopia und Atlantis, feierte das von der Stadtjugendpflege ausgerichtete Saitensprung-Festival dieses Jahr 20-jähriges Jubiläum.

Im Dezember wählte die Pfaffenhofener Jugend ein neues Jugendparlament für die Jahre 2023/2024. Das Jugendparlament vertritt die Interessen der Jugendlichen in Pfaffenhofen und hat im letzten Jahr einige Projekte ins Leben gerufen wie z. B. kostenlose Menstruationsartikel, den „Clean your street Day“ und Aktionen zur Ukrainehilfe.

Raum für Gewerbe
Die Stadt Pfaffenhofen plant am Kuglhof einen neuen, nachhaltigen Gewerbepark. Der Planungs-, Bau- und Umweltausschuss des Stadtrats hat im September 2022 einstimmig beschlossen, einen entsprechenden Bebauungsplan aufzustellen.

So ein Projekt wird natürlich kontrovers diskutiert. Doch vieles spricht für unsere Pläne: In Pfaffenhofen ansässige Unternehmen brauchen dringend neue Flächen, um sich entwickeln zu können. Durch deren Umzug werden dann innerorts Flächen für Wohnbebauung und Grünflächen frei. Da die Stadt über einen nennenswerten Anteil der Flächen verfügt, können und werden wir hier steuern, wer sich ansiedeln kann. Verbindliche Nachhaltigkeitskriterien stellen außerdem sicher, dass Klimaschutz und Artenvielfalt auch in einem Gewerbegebiet nicht zu kurz kommen. Der Gewerbepark Kuglhof 2 soll beispielgebend dafür sein, wie Flächen nachhaltig für Gewerbebetriebe gestaltet werden können.

Ich bin überzeugt, dass es in Summe eine einmalige Chance ist, an dieser Stelle Flächen zu entwickeln und dass wir so einen dauerhaften Mehrwert für Alle schaffen können.

Ich lade Sie ein, sich an der Diskussion zu beteiligen. Wir freuen uns über alle Anregungen und Vorschläge zur Gestaltung des Areals. Dies können Sie über den Bürgermelder oder das Feedbackformular auf unserer Internetseite tun. Alle Ideen und Vorschläge, die von Bürgerinnen und Bürgern sowie von Behörden und Verbänden eingehen, werden gesammelt und ausgewertet. Eine Zusammenstellung der Anregungen werden wir dann voraussichtlich im Frühling präsentieren.

Klimawandel und Energiekrise
Eine der wichtigsten Herausforderungen der kommenden Jahre ist der Klimawandel. Durch die Corona-Pandemie etwas in den Hintergrund getreten, hat das Thema jedoch nicht an seiner entscheidenden Bedeutung verloren. Hier sind wir alle gefragt, jeder einzelne, jede Stadt oder Gemeinde, deutschlandweit und weltweit.

Die Stadt Pfaffenhofen ist sich der großen Aufgabe bewusst, weshalb bei allen städtischen Vorhaben das Thema Nachhaltigkeit von besonderer Bedeutung ist. Das vom Stadtrat einstimmig verabschiedete Klimaschutzkonzept 2.0 hat unter anderem zum Ziel, dass Pfaffenhofen im Jahr 2035 klimaneutral wird. Dazu werden wir vermehrt Energie einsparen, unter anderem durch die Sanierung von Gebäuden, den klimaneutralen Neubau von Gebäuden und die Veränderung der Mobilität. Außerdem werden wir den Anteil der Energie aus erneuerbaren Quellen erhöhen, indem z. B. der Anteil an Sonnenstrom und Windkraft deutlich ausgebaut wird. So kann Pfaffenhofen auf eigenproduzierten Ökostrom zurückgreifen.

Kostenloser Stadtbus
Wenn es um umweltfreundliche Mobilität geht, spielt der Stadtbus eine wichtige Rolle. Seit Beginn dieses Jahres gibt es ein neues Stadtbuskonzept, das es den Fahrgästen ermöglicht, an sieben Tagen in der Woche kostenlos im gesamten Stadtgebiet und den Ortsteilen unterwegs zu sein. Im September wurde das System nach einer Befragung der Fahrgäste noch einmal an deren Bedürfnisse angepasst. Welche Auswirkungen das derzeit in Arbeit befindliche ÖPNV- Konzept des Landkreises auf uns haben wird, zeigt sich im Laufe des kommenden Jahres. Bis Ende 2023 bleibt der Stadtbus für Sie kostenfrei.

Höhepunkte des Jahres
Ich freue mich, dass wir in diesem Jahr wieder mehr Gemeinschaft persönlich erleben konnten. Das dreitätige Bürgerfest, der Kultursommer und der Kulturherbst mit ihren zahlreichen Veranstaltungen lockten viele in die Innenstadt und den Bürgerpark. Ebenso das 72. Volksfest, das nach der Pandemie wieder in gewohntem Umfang stattfinden konnte. Außerdem freue ich mich, dass wir dieses Jahr in der Vorweihnachtszeit zusammen den Christkindlmarkt genießen konnten.

Ich wünsche Ihnen allen einen guten Start in das neue Jahr, viel Erfolg, Zuversicht und natürlich vor allem Gesundheit.

Herzlich Ihr

Thomas Herker
Erster Bürgermeister

Autor:

PAF und DU Redaktion aus Pfaffenhofen

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