24 Stunden Feuerwehr erleben für die Jugendgruppe

Zu einem ganz besonderen, und bisher einmaligem, Ereignis trafen sich, am Samstag den 13.07.2019, zwölf Jugendliche, neun Buben und drei Mädchen, der freiwilligen Feuerwehr Pfaffenhofen.

Eine ganze Schicht, wie bei einer Berufsfeuerwehr, mit vielfältigen Pflichten aber auch Zeit zum Beisammensein und Spielen. Anders als bei Berufsfeuerwehren, die es in Bayern nur in Großstädten gibt, startete die „Schicht“ nicht um 7, sondern erst um 9 Uhr. Zunächst war Arbeitsdienst angesagt. Mit zwei Feuerwehrfahrzeugen wurde durch die Stadt gefahren um verschiedene Hydranten in Betrieb zu nehmen. Die Kinder genossen es hörbar mit dem Feuerwehrauto durch die Gegend fahren zu dürfen. Lautes Geschrei, Lachen und Gesang vom „Feuerwehrmann Sam“ drang aus dem Mannschaftsraum des Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeuges an die Ohren der Jugendwarte. Gegen 10.30 Uhr wurden die Jugendlichen dann über Funk zu einem ersten Übungseinsatz alarmiert. „Kleintierrettung“ war angesagt. Mit Hilfe der Steckleiter sollte ein aggressiv aussehendes Stofftier vom Baum gerettet und in eine Kleintierbox verfrachtet werden. Das dabei nicht immer alles so klappt, wie man es plant, zeigte sich, als das an einer Angelschnur aufgehängte Stofftier kurz vor der Rettung noch weiter nach oben „kletterte“. Nach dem gemeisterten Einsatz musste das Mittagessen zubereitet werden. Der Duft von Spaghetti Bolognese zog sich bald durchs Gerätehaus.

Nach dem Essen ging das straffe Programm gleich mit der nächsten Übung weiter. „Die Gruppe im Löscheinsatz“ war das Thema. Am Volksfestplatz wurde Wasser aus der Ilm angesaugt und als Löschmittel am Strahlrohr verwendet. Gegenseitig nassspritzen wollten sich die Kinder eigentlich nicht, denn die Schutzkleidung sollte ja für den ganzen Tag reichen. Ein sehr ergiebiger Platzregen, sorgte dann allerdings dafür, dass nach der Rückkehr ins Gerätehaus erstmal die Jugenduniformen in den Wäschetrockner wanderten. Zeit genug, das Nachtlager im Lehrsaal fertig zu machen und schon mal im Feldbett probe zu liegen.

Um 16.30 Uhr wurde zum nächsten Übungseinsatz alarmiert. Mit trockener Einsatzkleidung musste im Schindlhauser Forst eine vermisste Person gesucht werden. Mit einer Wärmebildkamera wurde der versteckte Dummy gefunden und mit einer Schleifkorbtrage geborgen. Leider nicht, ohne im Regen ein zweites Mal komplett nass zu werden. Die Wäschetrockner waren im Dauerdienst und die Kinder hatten erstmal Zeit für eine Dusche, bevor zum Abendessen gemeinsam gegrillt wurde. Die Freizeit am Abend verbrachten alle mit Kegeln, spielen und ratschen. Auf das spielen mit dem eigenen Handy wurde bewusst verzichtet. Ab 22.00 Uhr war Nachtruhe vereinbart und alle gingen in Ihre Feldbetten. Manche sichtlich nervös, denn es könnte ja auch in der Nacht zu einem „Einsatz“ kommen. Schon um 23.00 Uhr war es dann soweit und die Jugendlichen wurden zu einem „Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person“ gerufen. Nach dem ertönen des Hausalarms sausten alle wie der Blitz aus Ihren Feldbetten in die Fahrzeughalle um sich so schnell wie möglich umzuziehen. Auf dem Gelände unserer „Wache Nord“ neben dem Friedhof wurde dann mitten in der Nacht, mit viel Aufwand, ein Dummy aus einem Schrottauto gerettet. Nach dem Einsatz ging es nicht sofort ins Bett. Die Einsatzbereitschaft musste wiederhergestellt werden und die vom Regenmatsch verdreckten Mannschaftsräume wurden geputzt. Erst danach war gegen 0.30 Uhr wirklich Nachtruhe. Die meisten waren hundemüde und schliefen bald. Nur wenigen mussten die Jugendwarte auch um 3.45 Uhr sagen, dass man im Liegen deutlich besser schlafen kann, als im Sitzen. Nach einem gemeinsamen Frühstück um 7.30 Uhr durften die Eltern Ihre Lieblinge um 9 Uhr nach 24 kurzweiligen Stunden wieder abholen. Auch wenn sich der eine oder die andere nicht ganz an das Handyverbot hielt, so war es mit Sicherheit ein bleibendes und die Gemeinschaft stärkendes Erlebnis. Ein voller Erfolg für die ganze Feuerwehr!

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