Mehr Natur in Pfaffenhofen: Gartenschau 2017

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„Pfaffenhofen an die Ilm“ auf diesen Nenner lässt sich das Konzept für die Kleine Landesgartenschau „Natur in der Stadt“, die 2017 von der Stadt Pfaffenhofen ausgerichtet wird, bringen. Denn die Zeiten, in denen Landesgartenschauen kurzfristige Präsentationen ausgefallener und hübsch arrangierter Blumenbeete und Pflanzenensembles waren gehören längst der Vergangenheit an. Heute gelten sie als Impulsgeber für innovative und ökologische Stadtentwicklung, um die Attraktivität und Qualität des Lebensraums „Stadt“ nachhaltig zu verbessern. In Pfaffenhofen wird sie als große Chance gesehen, bestehende Missstände zu beseitigen und öffentliche Begegnungsstätten zu schaffen.

Die „Ilm“ obwohl identitätsstiftender Bestandteil des Städtenamens, tritt im heutigen Stadtbild bestenfalls am Rand in Erscheinung. Der Entwurf, der von dem beauftragten Planungsbüro hutterreimann Landschaftsarchitektur erarbeitet wurde, basiert darauf, die Ilm in der Stadt Pfaffenhofen erlebbar und die Wege aus der Stadt zum Fluss sichtbar zu machen. Für Pfaffenhofen hat die Revitalisierung von Flächen im Zentrum für die weitere Stadtentwicklung oberste Priorität, im Fokus steht neben der Aufwertung der Ilm als stadtprägendes Element die Neuschaffung innerstädtischer Grünflächen und Begegnungsstätten entlang des Flusses.
Damit ergeben sich wegweisende Möglichkeiten für die Zukunft der Stadt, denn langgehegte Wünsche können realisiert werden. Vor allem die Renaturierung der Ilm im Bereich des Sportgeländes und die Neugestaltung des Flusslaufes als grünes Band durch die Stadt sichern eine deutliche Steigerung des Naherholungswertes und der Lebensqualität in Pfaffenhofen.

Die naturnahe Gestaltung der „Ilm“ im Bereich des Sportzentrums (Bauausführender ist der Freistaat Bayern, vertreten durch das Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt) bringt eine Andeutung wieder, wie der Fluss vor der Regulierung in den Jahren 1933/1934 ausgesehen hat. Zusammen mit der Umgestaltung des Sportgeländes und der Gestaltung der Zwischenflächen erfährt das gesamte Areal mit Volksfestplatz, Fußballstadion, Eissporthalle, Freibad und Kletterturm des Alpenvereins eine Aufwertung, die ebenfalls weit in die Zukunft wirken wird.

Wesentlich für diese Entwicklung ist die Verlagerung von städtischem Bauhof und Wertstoff. An den bisherigen Standorten entstehen neue öffentliche Freiflächen in zentraler Lage. Grundlegend sind dazu drei Bereiche erkannt und entwickelt worden, die auf die unterschiedlichen Situationen des Flusses eingehen. Diese sind ein weiträumiger Grünraum an der Ilm als Freizeitpark, ein Bürgerpark für alle Generationen mit Bewegungs- und Aufenthaltsmöglichkeiten sowie die Ilmterrassen auf der Ilminsel, die zum Ufer führen und Aufenthaltsmöglichkeiten am Wasser bieten sollen. Als Rückgrat wird ein neuer die Ilm begleitender Uferweg, die „Ilmpromenade“, von der Stadtmühle im Norden bis zur Ilminsel im Süden entwickelt. Auf neuen und bereits vorhandenen Wegen wird der Fluss begleitet und lädt zum Aufenthalt ein.

Im Freizeitpark verbindet die Ilmpromenade Sportpark mit Freibad, Tennis- oder Beachvolleyballplatz und den naturnah ausgebauten Ilmraum. Hier werden aus Hochwasserschutzgründen die Wiesenflächen und Kiesbänke nur durch einzelne Gehölze akzentuiert. An ausgewählten Stellen werden kleine Aussichtspunkte zur Naturbeobachtung, Wege zum Wasser und ein Kneipppfad eingerichtet. Entlang des Weges laden Trimm-Pfade, Schaukeln oder Balancierstrecken zur Bewegung ein. Der Volksfestplatz wird durch eine begleitende Baumreihe begrenzt und dient während der Gartenschau als Hauptveranstaltungsbereich mit Blumenhalle, Bühne, Gastronomie und Ausstellerfläche.

Der Bürgerpark ist als multifunktionaler Wiesenraum mit Picknick- und Musikwiese geplant, begrenzt im Norden und Osten zu den Straßen durch einem mit Bäumen durchsetzten Heckensaum, der sich im Westen zur Altstadt hin öffnet. Gefasst wird der Park durch eine neue Gastronomie am Wasserwerk, eine Spielfläche für Boule sowie Kinderspielplätze. Auf einem Rundweg mit Sitz- und Spielmöglichkeiten lädt der Park zum Spazieren und Flanieren ein. Am westlichen Ilmufer ist ein naturnaher Fischpass geplant, der die Arlmühle umfließt. Auf zwei Brücken können Fußgänger hier die Ilm und den Flutgraben überqueren.

Die drei viergeschossigen Wohnhäuser, die den Park nach Süden hin abschließen sollen, sind als generationenübergreifendes, familien- und altersgerechtes Wohnen im Park konzipiert. Auf der Ilminsel bieten Terrassen schöne Aussichten auf den Fluss, darüber hinaus laden Rasenflächen zum Spielen oder Picknick am Flussufer ein.

Bei der gesamten Planung und Konzeption setzen die Verantwortlichen ganz eindeutig auf den langfristigen Effekt. Im Mittelpunkt steht dabei nicht das zwölfwöchige Ereignis der Kleinen Landesgartenschau, sondern der langfristige Erfolg der „Natur in der Stadt“ für die Stadt Pfaffenhofen, der dauerhaft das Stadtbild positiv verändern und die Lebensqualität vor Ort nachhaltig verbessern soll. Stellt die Planer die enge Verzahnung von Stadt und Gartenschaufläche auch im Hinblick auf die zwölfwöchige Schau vor besondere Herausforderungen, ist genau dieser Umstand das große Plus hinsichtlich der langfristigen positiven Impulse für die weitere Stadtentwicklung, sind sich alle Verantwortlichen und Planer einig.
Weitere Infos unter www.pfaffenhofen.de/natur_in_pfaffenhofen_2017.

Statement Walter Karl
Geschäftsführer Natur in Pfaffenhofen a. d. Ilm 2017 GmbH
Bereits die Ausrichtung der regionalen Gartenschau „Natur in Pfaffenhofen a. d. Ilm 2017“ stellt im Gesamtkontext „Lebens- und Wohnqualität/Zukunftsfähigkeit“ eine große und umfassende Chance für eine positive Stadtentwicklung dar.
Dieser Effekt verstärkt sich durch die Tatsache, dass die Planungen die Stadt durchdringen und bisher rudimentär vorhandene Raum- und Wegebeziehungen funktional wie gestalterisch verbessert werden.
Von großer Bedeutung sind insbesondere die fußläufigen Wegeverbindungen zur Innenstadt. Durch die zentrumsnahe Lage des „Bürgerparks“ und der „Ilminsel“ können sie ergänzend zur grundsätzlichen Verbesserung des Stadtbildes eine wichtige Erholungsfunktion z.B. in den Mittagszeiten erfüllen. Dies ist keine einfach zu lösende Aufgabe, da hier durchaus unterschiedliche Nutzungsinteressen zur Deckung zu bringen sind. Als Beispiel sei hier die „Schlachthofstraße“ genannt, welche einerseits als Verkehrsweg für die motorisierten Verkehrsteilnehmer als wichtig erachtet wird, andererseits als Hauptachse für die fußläufige Verbindung zwischen Zentrum und „Bürgerpark“ eine Schlüsselfunktion erfüllen muss.
Insgesamt betrachtet wird die Umsetzung der geplanten Maßnahmen kein leichter Weg, da aufgrund der teilweise beengten Grundstückssituation Kompromisse gesucht und gefunden werden müssen. Dies ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass die regionale Gartenschau „Natur in Pfaffenhofen a. d. Ilm 2017“ das Erscheinungsbild der Stadt in erheblichem Umfang positiv verändern wird.

Statement
Monika Schratt
3. Bürgermeisterin und Referentin für Natur in der Stadt
2017 findet die Kleine Landesgartenschau in Pfaffenhofen statt; und ich freue mich schon drauf!. Vor allen Dingen freue ich mich auf die Folgen: In unserer immer größer werdenden Stadt, in der die Wege ins Grüne, Freie immer länger werden, wird ein Stück Natur und Erholungsfläche in der Stadtmitte verwirklicht. Was für ein Gewinn für die Pfaffenhofener! Und zwar für alle! Es entsteht entlang der Ilm ein Weg, auf dem man ganz Pfaffenhofen von Norden nach Süden durchwandern kann. Es entsteht eine Parkanlage im Herzen der Stadt, wo auf grünen Flächen gespielt, Ruhe und frische Luft getankt werden kann; wo unter Bäumen Angebote für Spiel und Sport und Erholung zu finden sind. Die Ilm wird als Fluss erlebbar, man kann seine Füße hineinstecken oder einfach dem fließenden Wasser zuschauen. Natürlich bedarf es noch einiger Anstrengung bis es soweit ist, aber die rentiert sich, garantiert!

Autor:

PAF und DU Redaktion aus Pfaffenhofen

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