Ehrenamt heißt du bekommst etwas und nicht Tu etwas - Leihgroßeltern des Caritas-Zentrums Pfaffenhofen berichten

Was seltsam klingt, ist für viele junge Familien Gold wert.
Wissen Sie, wie es jungen Familien geht, deren Großeltern weit entfernt wohnen oder nicht mehr leben? Sie sind gut organisiert, was Berufstätigkeit, Kindertetreuung und -Förderung betrifft. Aber die ganz besonderen Stunden, die Enkelkinder normalerweise zusammen mit Oma und Opa verbringen, lernen diese Familien gar nicht kennen oder können sie nicht pflegen. Die Fachstelle Ehrenamt des Caritas-Zentrums hat vor acht Jahren das Projekt „Leihgroßeltern“ auf die Beine gestellt. Sie bringt aktive Senioren mit jungen Familien zusammen, um genau diese Lücke zu füllen.
Jeder profitiert: Ältere Menschen freuen sich an den Stunden, die sie mit den Kindern verbringen – den zeitlichen Umfang bestimmen sie dabei genauso selbst wie die Gestaltung. Je nach Veranlagung, Zeit, Fitness und Interessen lassen sich die Leihgroßeltern auf die verschiedensten Ideen ein: Waldspaziergänge und Spielplatzbesuche, Erzähl- und Vorlesestündchen, Spiele- oder Bastelnachmittage oder leichte Sportaktivitäten. Die Hauptsache ist, es macht Spaß!
Die Kinder spüren ganz genau, dass diese gemeinsamen Stunden ihren eigenen Charakter haben – die Gelassenheit, die ältere Menschen oft durch ein ereignisreiches Leben entwickelt haben; der Erfahrungsschatz, der im Erzählen zum Vorschein kommt; die freudige Zuwendung im Staunen mit den Kindern – all´ das schwingt in diesen Stunden mit. Die Kinder genießen in vollen Zügen, dass sich in diesen Stunden alles nur um sie dreht, und das tut ihnen so richtig gut.
Und nicht nur Ihnen, auch den Leihomas und Leihopas- wie die Caritas in einer sehr lebendigen Erfahrungsrunde hören konnte.
Anfang März trafen sich die Leihgroßeltern – „alte Hasen“ der ersten Stunde genauso wie ganz „junge“. Sie erzählen von ihren Erlebnissen: die Beziehung zu den Kindern entwickelte sich über die Jahre zu einem starken familiären Band, das allen Seiten viel Geborgenheit schenkt. Dazu gehören auch durchaus mal schwierigere Situationen, die sich im Nachhinein als stabilisierend erweisen.
Ein Teilnehmer freut sich zu erleben, wie der Leihenkel nun als Jugendlicher selbstständig seine eigenen Wege geht. Einfach mit den Kindern Schlitten fahren gehen, sich über die ersten Schritte der Kinder freuen, Freizeit miteinander gestalten. „Es tut dem gut, der alt ist und dem gut, der jung ist“, so beschreibt ein Teilnehmer seine persönliche Bilanz nach sieben Jahren- und er bekommt große Zustimmung durch die anderen Leihgroßeltern.
„Ich sehe das nicht als Verpflichtung, sondern als Geschenk, schließlich kann ich selbst entscheiden, wie oft ich meine Enkelkinder besuche“, so beschreibt es eine andere Teilnehmerin. „Anerkennung, Loben und Aufmerksamkeit ist das, was ich geben kann und ich sehe mein Ehrenamt nie als eine Aufforderung im Sinne vonTu etwas! sondern ganz im Gegenteil, ich bekomme etwas! Wir lernen so viel voneinander!“, bei dieser Aussage strahlen die Augen – und auch hier gibt es breite Zustimmung durch die anderen.
Eines ist gewiss: Es gibt so viele Familien, die sich eine Leihoma oder einen Leihopa wünschen, dass die Nachfrage – bisher - wesentlich größer ist als das Angebot.

Informationen zu dem Projekt erhalten Sie im Caritas-Zentrum Pfaffenhofen bei der Fachstelle Ehrenamt, Anna Helmke unter 08441-808313 oder anna.helmke@caritasmuenchen.de

Autor:

Caritas-Zentrum Pfaffenhofen aus Pfaffenhofen

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