Freund und Helfer auf vier Pfoten

Veronika schickt ihre Flächenhündin Lea zur Suche eines Vvermissten Menschen
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Die Rettungshundestaffel des Bayerischen Roten Kreuzes im Kreisverband Pfaffenhofen an der Ilm wurde im März 2007 gegründet. Im Moment sind wir 20 Mitglieder, davon drei geprüfte Rettungshundeteams.
Wir sind ehrenamtlich mit unseren eigenen Hunden immer in Bereitschaft und leisten pro Jahr ca. 4500 Stunden Training und Termine sowie ca. 20 Einsätze im Jahr.
Unsere Arbeit wird durch das BRK, Spenden der Bevölkerung und Eigenleistung ermöglicht.

Unsere Aktivitäten
Das Training ist vielfältig und umfasst eine umfangreiche Ausbildung. Wir trainieren ein bis zweimal pro Woche unsere Hunde. Die Sucharbeit findet in den verschiedensten Gebieten wie Wäldern, Kieswerken, Städten oder Abbruchhäusern statt. Zusätzlich trainieren wir die Hunde an Geräten und in der Unterordnung. Unser Schwerpunkt liegt in der Flächensuche unterstützt von Personenspürhunden.

Die Ausbildung
Diese Ausbildung kostet nichts, ist aber nicht umsonst. Es gehört viel Idealismus, Freizeit und körperliche Fitness dazu, um den Hund und sich selbst zum Rettungshundeteam auszubilden. Die Arbeit ist eine ehrenamtliche Tätigkeit beim Deutschen Roten Kreuz. Rettungshundeführer werden dazu ausgebildet, um mit dem eigenen Hund Menschen zu finden und medizinische Hilfe zu leisten. Ausgeprägter Teamgeist zwischen Mensch, Hund und Staffel ist Grundvoraussetzung zur Mitarbeit. Die Ausbildung dauert zwei bis drei Jahre. Sie wird mit einer genormten Prüfung des Rettungshundeteams in verschiedenen Bereichen abgeschlossen und muss alle 24 Monate wiederholt werden.
Egal ob es regnet, schneit, hagelt oder 35 Grad im Schatten hat, ob es Tag oder Nacht ist, es wird trainiert, denn die Bedingungen der Einsätze kann man sich nicht aussuchen.

Der Hund
Der Grundstock für die Ausbildung des Hundes wird im Idealfall schon im Welpenalter gelegt. So lernt der junge Vierbeiner spielerisch seine Aufgaben kennen.
Aber auch ältere Hunde können mit der Ausbildung beginnen. Hier ist dann ein wenig mehr Geduld gefragt. Hunde lernen, sich von ihrem Hundeführer in bestimmte Richtungen schicken zu lassen, dabei selbständig zu suchen. und diese Arbeit dem Menschen im unwegsamen Gelände abzunehmen. Die Nase des Hundes ist der des Menschen bei Weitem überlegen.
Hunde sind in der Lage, einen Vermissten bereits aus mehreren hundert Metern Entfernung zu wittern, abhängig von der Geländebeschaffenheit, der Tages- oder Nachtzeit.
Allerdings kann auch der Hund in schwierigen Situationen an die Grenzen seiner Möglichkeiten stoßen und eine Suche eventuell nicht auflösen
Bei einem eingespielten Mensch-Hund-Team geschieht die Verständigung durch Zeichen und mit klaren, wenigen Kommandos.

Der Hundeführer
Neben der reinen Sucharbeit hat der Hundeführer auch andere Aufgaben zu bewältigen. Er muss immer wissen, wo er und sein Hund sich befinden, welches Gebiet er abgesucht hat und in der Lage sein, Erste Hilfe zu leisten. Funkverkehr zum Kontakt mit der Einsatzleitung und anderen Suchhundeteams, Umgang mit Karte und Kompass zur Orientierung im Gelände stehen ebenfalls im Trainingsplan.
Tatkräftig unterstützt wird er dabei von einem Suchgruppenhelfer, der ihn begleitet.

Die Suche
Gesucht werden Menschen, die aus den verschiedensten Gründen vermisst werden:
Kinder, die nicht nach Hause kommen, ältere Menschen, die aufgrund einer Erkrankung orientierungslos umherirren, Personen, die nach einem Unfall unter Schock stehen und sich von der Unfallstelle entfernen, aber auch Menschen, die suizidgefährdet sind.
Die Liste der Gründe ist schier endlos.
Für Suchaktionen stehen die Mitglieder der Polizei, der Feuerwehren, des DRK oder anderer Hilfsdienste, des THW und in Ausnahmefällen der Bundeswehr mit allen ihren Mitteln zur Verfügung.

Flächensuche
Die Flächensuche ist die Basis der Rettungshundearbeit im BRK. Unser Einsatzgebiet sind die Wälder und Wiesen unserer Umgebung. Die Trümmersuchausbildung kann hierauf aufgebaut werden.
Da geeignete Trümmer-Übungsgebiete rar sind, bilden wir in dieser Disziplin derzeit keine Hunde aus.

Wegesuche
Im abgegrenzten Einsatzgebiet suchen zwei Teams rechts und links entlang der Wege.
Diese Suchtaktik wird angewendet, da über 70% der Vermissten nicht weiter als 25 m vom Weg entfernt aufgefunden werden. Vorteil dieser Suchtaktik ist, dass ein sehr großes Gebiet mit wenigen Kräften sehr schnell abgesucht werden kann.

Parzellensuche
Hier wird das in Frage kommende Gebiet in Suchabschnitte aufgeteilt. Je nach Größe und Schwierigkeit werden diese Parzellen von einem oder mehreren Teams durchsucht.

Wenn jemand gefunden wurde
Hat der Hund gefunden, gibt es verschiedene Möglichkeiten, dem Hundeführer den Fund zu melden.  Der Hund zeigt jeden Menschen im Suchgebiet an, seien es Jogger, Spaziergänger oder Schwammerlsucher.

Verbellen

Der Hund bellt bei der gefundenen Person so lange, bis der Hundeführer eintrifft.
Um keine Angst- oder Stresssituationen beim Vermissten zu erzeugen, hält der Hund beim Verbellen immer genügend Abstand.

Bringseln
Dem Bringsler wird am Halsband ein Lederriemen, Tuch oder ähnliches befestigt, welches er nach dem Auffinden in den Fang nimmt und so zum Hundeführer zurückkehrt.
Der Hund wird dann angeleint und führt sein Herrchen direkt zum Opfer.

Rückverweisen
Ein Rückverweiser kehrt zum Hundeführer zurück und zeigt diesem den Fund durch Bellen, Vorsitzen oder Anspringen an. Der Hund wird entweder ebenfalls angeleint und führt zur Person oder pendelt auf der Strecke hin und her.

Individualsuche
Die Arbeit mit einem Personenspürhund ist die gezielte Suche nach einer bestimmten, vermissten Person. Sie ist eine hilfreiche Ergänzung zur Flächensuche, da ein Personenspürhund in bewohntem Gebiet eingesetzt wird und Hinweise liefert, in welche Richtung die Person sich bewegt hat.
Im Unterschied zur Fährtenarbeit, bei der der Hund Bodenverletzungen folgt, lernt der Personenspürhund ausschließlich die Geruchsmoleküle der Zielperson zu suchen und alle anderen Gerüche und Wahrnehmungen auszublenden. Fährtenarbeit und Personensuche mit ein und demselben Hund schließen sich gegenseitig aus. Der Personenspürhund wird – anders als in der Flächen- oder Trümmersuche - an der Leine geführt
Grundlage jeder Individualsuche ist ein Geruchsgegenstand der zu suchenden Person. Dies können Schuhe, eindeutig zuzuordnende Kleidungsstücke, Zahnbürsten, Windeln oder ähnliches sein.
Ohne einen eindeutigen Geruchsträger kann keine Suche durchgeführt werden.
Auch ein sehr gut ausgebildeter Personenspürhund kann keine Wunder vollbringen. Unser Erfolg hängt von vielen Faktoren ab und wir verstehen uns lediglich als Ergänzung zur vielfältigen Suchtaktik gemischter Rettungshundestaffeln.

Übungsflächen
Wir sind immer auf der Suche nach geeigneten Übungsflächen zur Ausbildung unserer Hunde. Gesucht werden Wiesen und Wälder ab der Größe eines Fußballfeldes, sowie Bauschuttdeponien, Abrisshäuser, Ruinen oder große Lagerhallen.
Um eine Überlastung der Flächen durch unser Training zu vermeiden, beschränken wir unsere Übungsbesuche auf maximal viermal pro Jahr. Je mehr Übungsflächen uns zur Verfügung stehen, umso seltener finden unsere Besuche statt.

Mitmachen
Die besten Voraussetzungen für einen Hundeführer sind Spaß an der Arbeit mit dem eigenen und den Hunden der anderen Staffelmitglieder sowie das Arbeiten in der Gruppe. Ein ausgeprägtes Helfersyndrom ist von Vorteil. Wir investieren viel Zeit in unsere Ausbildung. Den perfekten Rettungshund gibt es nicht! Egal ob Rassehund oder Mischling, der Hund sollte freundlich gegenüber Mensch und Hund sein, sowie Nervenstärke, Gewandtheit und Lauffreudigkeit mitbringen. Auch wenn einer unserer Hunde erst kurz vor seiner Rente einen Menschen findet, hat sich jedes Training gelohnt!
Wenn Du neugierig geworden bist und mehr erfahren möchtest, ob diese Arbeit für Dich und Deinen Hund geeignet ist, dann melde Dich einfach per E-Mail oder Telefon.


Halle oder Scheune gesucht

Im Moment suchen wir händerringend eine Scheune oder Halle, um unsere Gechicklichkeitsgeräte unterbringen zu können, da unsere zur Zeit genutzte Halle bald abgerissen wird.

Staffelleitung:
Michael Hallmann
08441 49330
info@rettungshundestaffel-pfaffenhofen.com

Autor:

BRK Rettungshundestaffel Pfaffenhofen aus Pfaffenhofen

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