Die jungen Wilden sind da

Zerzaust, zerfleddert und verloren sieht die junge Meise aus. Verletzt ist sie offensichtlich nicht. Lediglich wenn das Tier in der Nähe einer Straße sitzen würde,  bräuchte es menschliche Hilfe: dann in der Nähe einer Hecke absetzen. Den Rest übernehmen die Eltern.
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  • Zerzaust, zerfleddert und verloren sieht die junge Meise aus. Verletzt ist sie offensichtlich nicht. Lediglich wenn das Tier in der Nähe einer Straße sitzen würde, bräuchte es menschliche Hilfe: dann in der Nähe einer Hecke absetzen. Den Rest übernehmen die Eltern.
  • hochgeladen von Tierschutzverein Pfaffenhofen und Umgebung e.V.

Mit dem Frühling betreten viele junge Wildtiere die Bühne des Lebens. Einige treten prompt daneben. Vögel fallen aus dem Nest oder gehen anderweitig verloren. Tierliebe Menschen kümmern sich fürsorglich um sie, nehmen sie dauerhaft mit nach Hause (was übrigens nicht erlaubt ist) oder liefern sie im Tierheim ab. Das ist grundsätzlich erlaubt, häufig aber unnötig. Der Tierschutzverein Pfaffenhofen erklärt, weshalb nicht.  

Nix wie raus jetzt, raus ans Licht und an die frische Luft! Noch zögerliche Sonnenstrahlen werden bald Bäume, Sträucher und Blumen aus dem Winterschlaf kitzeln. Zusammen mit ihnen erwacht das Leben von Tier und Natur. Wildtiere und -vögel haben sich längst auf ihren Nachwuchs vorbereitet – mit Erfolg, wie man an den ersten Tierkindern sieht. Noch wohnen sie 'bei Muttern', strecken ihre dürren Beinchen in deren warmes Fell oder unters (be-)schützende Flügeldach der Eltern.

Es ist das erste Zuhause für das junge Leben, es ist Schutz, Versteck, Kinder- und Spielstube in einem. Das Abenteuer beginnt.

Die neue Welt ist für deren Neubewohner unfassbar spannend. Zugleich ist sie voller Risiko. Noch bevor es richtig angefangen, hat verlieren viele Tierbabys ihr Leben bereits wieder. Sie werden gefressen, von Autos überfahren oder fallen anderen Gefahren zum Opfer. 

Die Bitte des Tierschutzvereins Pfaffenhofen an Spaziergänger, Gassigeher und andere tierliebende Menschen: „Entnehmen Sie der Natur keine gesunden Tierkinder! Oftmals sitzen kleine Tierbabys nur in der Sonne zum Aufwärmen. Oder warten, scheinbar einsam und verlassen, auf das Muttertier, das sie allein zurückgelassen hat, um im 'Kaufhaus Natur' Futter zu besorgen. Auch junge Vögelchen werden, bevor sie flügge sind, häufig am Boden von den Elterntieren gefüttert, bis sie buchstäblich durchstarten ins eigene Leben.
Auch junge Hasen bleiben allein zurück, wenn Mama oder Papa Essbares besorgen."

Elternliebe geht vor Menschengeruch

Obacht, immer wieder werden Fundtiere von tierlieben Menschen eingesammelt, um ihnen zu helfen. Das ist lobenswert, allerdings häufig unnötig. Denn junge Vögel werden in der Regel von den Eltern am Boden weitergefüttert, wenn sie sich verflogen haben oder bei ihren ersten Flugübungen den Heimat-Flughafen nicht auf Anhieb wieder erreichen. Wenn sich das Vögelchen allerdings in der Nähe einer Straße aufhält, setzen Sie es in die Nähe oder Hecke oder eines Gebüschs, wo es Schutz findet. Optimalerweise zurück ins Nest, falls sie es erreichen können. Keine Sorge: die Eltern werden es finden und weiter versorgen.“ Zwar hält sich hartnäckig das Gerücht, die Tiere würden von den Eltern nicht mehr angenommen, wenn sie von Menschen angefasst worden sind. Diese "Weisheit" stimmt aber nicht. Vereinfacht gesagt. Die Liebe der Elterntiere zum Nachwuchs ist größer als die Scheu vor dem ungewohnten Geruch von Menschen.

Fazit der Tierschützer: „Sammeln sie Jungtiere nur ein, wenn das Tier erkennbar krank, verletzt oder stark unterernährt ist. Dann, aber wirklich nur dann, sind sie auf menschliche Hilfe angewiesen!“

Der Deutsche Tierschutzbund hat zu diesem Thema ein Merkblatt mit weiteren Informationen herausgegeben; Sie können es hier kostenlos herunterladen:

Jungvogel in Not? Der Umgang mit Findelkindern

Autor:

Tierschutzverein Pfaffenhofen und Umgebung e.V. aus Pfaffenhofen

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