Pfaffenhofen hält zusammen
Fridays for Future rettet das Bier!

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Aufgrund der Coronakrise dürfen viele Saisonarbeiter*innen nicht mehr nach Deutschland einreisen. Die Hopfenbauern aus der Region sind besonders stark davon betroffen, denn gerade jetzt ist eine wichtige Zeit für die Betriebe. Es müssen für jeden Hopfenstock zwei oder drei Drähte aufgehängt und anschließend direkt in der Erde verankert werden, damit in einigen Wochen der Hopfen am Draht entlang nach oben wachsen kann. Die Arbeit ist mühsam und kann nicht maschinell gelöst werden, weshalb ein hoher personeller Bedarf benötigt wird. Normalerweise kommen hierfür jedes Jahr viele Hilfsarbeiter*innen aus Polen. Da diese jedoch zu Anfang der Krise nach Einreise 14 Tage in Quarantäne geschickt wurden und inzwischen gar nicht mehr einreisen dürfen, ist der Mangel an Personal groß!

(Foto: Karl Ebensberger)

Als Manuel Hummler, der Ortssprecher der Pfaffenhofener "Fridays for Future" - Gruppe, davon erfuhr, hat er kurzehand über die sozialen Medien einen Aufruf gestartet und gleich mehrere Freiwillige aus dem Jugendparlament und von "Fridays for Future" gewonnen, die mit ihm helfen wollen.

Mit insgesamt 10 Personen halfen die Jugendlichen für 2 Wochen. Darunter waren auch einige Schüler*innen, die, anstatt Freitags zu streiken, die Gelegenheit nutzten, um sich aus erster Hand über Themen wie "Glyphosat" und "nachhaltige Landwirtschaft" mit dem Bauern Matthias Geltermeier aus Niederthan auszutauschen. Die Helfer*innen konnten auch viel über den Hopfenanbau lernen. So wurden sie beispielsweise gleich am Anfang darüber aufgeklärt, dass man nicht Hopfenfeld sagen dürfe, sondern dass es "Hopfengarten" hieße.

(Foto: Karl Ebensberger)

Ein großes Lob sprachen die Jugendlichen an die gute Verpflegung durch Josef Geltermeier aus. Mittags gab es als Vorspeise jeden Tag eine Suppe und danach noch eine deftige Hauptspeise und Nachspeise, damit die Arbeiter wieder zu Kräften kommen konnten. Auch die Brotzeit am Nachmittag ließen sich die Helfer*innen schmecken und dabei vergaß man glatt den Muskelkater vom Vortag.

Auch die Medien wurden auf die Aktion aufmerksam und so wurde die Pfaffenhofener Arbeitstruppe fast täglich interviewt. Vom "Donaukurier", über "TV Ingolstadt" bis hin zum "Bayerischen Rundfunk" und sogar auf "Sat1" waren die Aktivisten zu sehen und im Radio auf Bayern 1 zu hören. Die Aktion kam bei den Zuschauer*innen und Zuhörer*innen gut an, denn oft wird den "Fridays for Future" - Demonstrant*innen vorgeworfen, nur die Schule zu schwänzen und ausschließlich zu kritisieren. Mit dieser Aktion haben sie jedoch bewiesen, dass sie durchaus bereit sind, mit anzupacken und sich für die Gesellschaft einzusetzen.

Autor:

Fridays For Future aus Pfaffenhofen

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