An die Schaufel, fertig, los
Pfaffenhofen blüht auf

Blühende Küchenkräuter sorgen für ein bezauberndes Farbenspiel.
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Langsam aber sicher hat sich der Winter nun endgültig verabschiedet. Kalendarisch befinden wir uns schon im Frühling und ab und an blitzt auch die Frühlingssonne heraus und erwärmt unser Gemüt. Das bedeutet für viele: Startschuss für die Gartensaison! Es wird wieder Spaten, Rechen und Co. herausgeholt und fleißig losgewerkelt. Passend dazu hat Mario Dietrich, Leiter Stadtgrün bei den Stadtwerken, einige hilfreiche Tipps gesammelt, damit die heimischen Gärten zu grünen, blühenden Oasen werden.
Auch das Team Stadtgrün selbst legt im April so richtig los. Parks und Grünanlagen erstrahlen nach dem Winter in frühlingshaftem Bunt zur Freude von Spaziergängern und Insekten. Neue Blumen, Stauden und sogar Bäume werden angepflanzt.

Anlegen von Blumenwiesen
Alternativ zum Rasen und um mehr Insekten in den Garten zu locken, kann man auch eine Wildblumenwiese oder eine Bienenweide anlegen. Die Samen werden dünn über die offene Erde gestreut und leicht eingearbeitet. Anschließend wird noch angegossen. Bis zur Keimung sollten die Samen feucht gehalten werden. Länger als drei Tage ohne Wässern halten sie in dieser Phase oft nicht aus. Wildblumensamen sind meist frostempfindlich und sollten nicht vor Anfang April gesät werden.
Sommerblumen wie Lilien, Gladiolen, Alpenveilchen oder Montbretien, die aus Zwiebeln gezogen werden, können nun gepflanzt werden. Als Faustregel für die Pflanztiefe gilt, die Zwiebel dreimal so tief zu pflanzen, wie die Zwiebel groß ist. Die frostempfindlichen Dahlien sind aber erst im Mai nach den Eisheiligen an der Reihe.

Rasen-Dreikampf für ein saftig-sattes Grün
Um einen schönen Rasen zu erhalten, sind drei Dinge wichtig: Gießen, Düngen und Mähen. Gießen sollte man den Rasen in Trockenperioden am besten mit Regenwasser aus der eigenen Zisterne. Damit spart man Geld und verschwendet kein Trinkwasser. Regelmäßiges Düngen, drei Mal im Jahr, lässt den Rasen kräftig und gesund wachsen. Häufiges Mähen führt zu vielfacher Verzweigung an der Basis der Rasengräser und zu einer dichten geschlossenen Rasenfläche. Das Moos kann im April mit einem Vertikutierer entfernt werden. Anschließend wird auf offenen Flächen mit Rasensamen nachgesät und der gesamte Rasen mit Rasendünger gedüngt.

Balkon als kleiner Nutzgarten
Mit Balkonkästen oder Pflanzgefäßen kann man neben den beliebten Sommerblumen wie Geranien oder Petunien auch einmal etwas für den Gaumen tun. Küchenkräuter wie Thymian, Rosmarin, Schnittlauch oder Oregano sind pflegeleicht, vertragen Trockenheit und können laufend für die Küche geerntet werden. Bei richtiger Pflege und etwas Winterschutz sind die Kräuter auch im Topf mehrjährig und müssen nicht am Ende des Jahres weggeworfen werden. Ihre kleinen Blüten werden gern von Insekten besucht, die sich dort mit Nektar und Pollen versorgen.

Frischer Schnitt für Staudenbeete
Staudenbeete bekommen im April, wenn sich die Blätter entwickeln, einen ersten Pflegegang, bei dem abgestorbene Pflanzenteile zurückgeschnitten werden und störendes Unkraut entfernt wird.

Boden als Grundlage für gesundes Pflanzenwachstum
Ein guter Boden bringt gesunde Pflanzen und viele Blüten. Eine dünne Schicht aus zwei Zentimetern Kompost, der leicht eingearbeitet wird, versorgt die Pflanzen über die gesamte Vegetationsperiode hinweg mit wichtigen Nährstoffen. Als Verdunstungsschutz und zur Bodenverbesserung kann man zusätzlich noch eine fünf Zentimeter dicke Schicht aus Rindenmulch auf die offene Beetfläche streuen. Der Rindenmulch wird von den Bodenbakterien langsam in wertvollen Humus umgewandelt. Dafür brauchen die Bakterien Nährstoffe in Form von Stickstoff. Damit sie diesen nicht den Pflanzen wegnehmen, streut man eine halbe Hand voll Hornspäne oder Horngries auf jeden Quadratmeter Erde und bringt anschließend den Mulch mit der Schaufel oder dem Eimer auf. Das Horn setzt sich nun über den ganzen Sommer hinweg langsam zu Stickstoff um und stellt den Bakterien permanent kleine Dosen des Nährstoffs zur Verfügung.
Im Gegensatz zur landläufigen Meinung führt Mulch nicht zur permanenten Versauerung oder Verschlechterung des Bodens, da die Bakterien den sauren Mulch während ihrer Arbeit neutralisieren. Der Boden in und unter der Mulchschicht wird im Laufe der Jahre immer lockerer und belebter. Er bietet vielen Lebewesen wie Würmern, Asseln, Insekten, Spinnen und Vögeln Lebensraum und Nahrung. Langsam stellt sich im Garten ein kleines Ökosystem ein und die Pflanzen werden üppiger und ertragen Trockenphasen länger, ohne schlapp zu werden. Im Boden, auf dem Boden und in den Pflanzen finden immer mehr Tiere eine Heimat, darunter auch viele Nützlinge, die Pflanzenschädlinge wie Blattläuse in Schach halten und reduzieren. Das Resultat aus dieser Lebensgemeinschaft sind kräftige gesunde Pflanzen mit vielen bunten Blüten.

Nachhaltigkeit auch im eigenen Garten
Es ist ein erklärtes Ziel der Stadt Pfaffenhofen, nicht nur städtische Flächen nachhaltig zu gestalten, sondern auch die Bürgerinnen und Bürger zu ermutigen, den Artenschutz und die naturnahe Gestaltung ihrer Gärten neu zu denken. Das Konzept der nachhaltigen und insektenfreundlichen Beete kann auch im privaten Vorgarten oder Hausgarten, in Innenhöfen von Wohnanlagen oder auf dem Firmengelände umgesetzt werden. Das Stadtgrün-Team der Stadtwerke Pfaffenhofen unterstützt dabei. Gartenbau-Ingenieur Mario Dietrich, Teamleiter Stadtgrün, berät kostenlos vor Ort!
Infos dazu gibt es unter www.pfaffenhofen.de/pfaffenhofen-soll-bluehen

Frühlingsluft
Der Duft des Frühlings liegt in der Luft. Für viele bedeutet das, den Frühling auf dem Balkon oder im Garten willkommen zu heißen und dort die ersten wärmenden Sonnenstrahlen zu genießen. Oder auch durch die Stadt Pfaffenhofen zu schlendern und die Farbenpracht der Blumen zu bewundern. Aber es ist auch genau die richtige Zeit, um ausgiebig das Pfaffenhofener Umland zu erkunden. Ein Spaziergang durch den Wald, ein Radausflug, eine Laufrunde oder eine Wanderung auf dem neuen „Panoramaweg Nord“ (siehe Seite 5) bieten sich hervorragend an. Die Pfaffenhofener Umgebung mit ihren malerischen Landschaften lädt förmlich dazu ein, das Erwachen der Natur mit allen Sinnen wahrzunehmen. Manche Bäume blühen schon auf, andere zeigen bereits die ersten grünen Blätter,und die zurückgekehrten Vögel geben ein kleines Konzert. Die Frühjahrssonne auf der Haut erwärmt den ganzen Körper, und umgeben von Wiesen, Feldern und Wäldern können typische Frühlingsdüfte erschnüffelt werden. Einfach die Schuhe anziehen, nichts wie raus an die Frühlingsluft und die Seele baumeln lassen!

Städtisches Bunt
Auch das Team Stadtgrün selbst hat im April alle Hände voll zu tun. Die Gärtnerinnen und Gärtner putzen die Blühflächen im Bürgerpark wie die beliebten Beete an den städtischen Kitas und Schulen heraus und machen alle Anpflanzungen fit zur Freude der Pfaffenhofenerinnen und Pfaffenhofener, aber auch zur Freude der vielen Insekten, denen das frische Bunt eine wichtige erste Nahrungsquelle bietet. Hier spielen besonders die Bienenweiden eine wichtig Rolle, die ebenfalls in diesem Monat angesät werden, sobald es das Wetter zulässt.

Neue und alte Bäume
Die teilweise über hundert Jahre alten Stadtbäume brauchen jetzt Pflege. In luftiger Höhe entfernen die Gärtner totes Holz und sorgen mit dem richtigen Schnitt dafür, dass die Bäume mit ihrem riesigen Volumen an Blättern noch lange Lebensraum für eine Vielfalt an Lebewesen bieten und den Bürgern im Sommer Schatten und Abkühlung spenden. Im Rahmen des Programms „Bäume in die Stadt“ werden in diesem Frühjahr 50 neue Bäume gepflanzt, die besonders gut mit den Folgen des Klimawandels zurechtkommen. Sie werden zum Beispiel am Friedhof, am Spielplatz in der Dr.-Bergmeister-Straße und an der Joseph-Maria-Lutz-Schule ihre Wurzeln schlagen.

Grün für Sport und Freizeit
Die kleinen Pfaffenhofenerinnen und Pfaffenhofener dürfen sich in diesem Jahr auf zwei neue Spielplätze freuen. Im Frühjahr werden der Spielplatz in der Herzog-Albrecht-Straße und der am Schlehenhag eröffnen können. Letzterer bekommt neben den nagelneuen Spielgeräten noch eine weitere Attraktion: Die Gärtner werden für die Kinder einen großen Kletterbaum dort pflanzen. Die Sportplätze in Tegernbach, Uttenhofen, Niederscheyern, am Waldspielplatz und am Sport- und Freizeitpark werden gedüngt und für die Spielsaison fit gemacht.

Paten im Einsatz
Das Team Stadtgrün kann längst nicht mehr alle Aufgaben alleine bewältigen. Die städtischen Grünanlagenpaten übernehmen freiwillig wichtige Aufgaben. Vor allem die Patinnen und Paten am Gerolsbach freuen sich noch über weitere Verstärkung, wenn es darum geht, das weitläufige Areal von Müll zu säubern oder Pflegearbeiten durchzuführen. Denn der gemeinsame Einsatz sorgt dafür, dass Groß und Klein, Tiere und Pflanzen sich in unserem grünen und bunten Pfaffen-
hofen zu jeder Jahreszeit wohlfühlen.

Autor:

PAF und DU Redaktion aus Pfaffenhofen

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