Konstruktive Arbeit in der Bürger-Werkstatt

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Das war eine rundum gelungene Bürger-Werkstatt, in der kräftig „mitgemischt“ wurde! Die Stadt Pfaffenhofen hatte zur PAF und DU-Bürgerbeteiligung im Rahmen des „Großen Mitmischens“ eingeladen und fast 70 Interessierte kamen in den Festsaal des Rathauses. Dort gab es die neuesten Informationen der Planer und des Wasserwirtschaftsamtes zum aktuellen Planungsstand der Gartenschau „Natur in Pfaffenhofen 2017“ und im Anschluss unglaublich viele gute Ideen von Seiten der Bürgerinnen und Bürger.
„Das sind gute Anregungen, die man wirklich mit einfließen lassen kann“, erklärte die Landschaftsarchitektin Barbara Hutter. Auch Bürgermeister Thomas Herker freute sich über die vielen ebenso kreativen wie realistischen Vorschläge. Und wenn auch nicht jeder Wunsch erfüllt werden kann, zeigte Herker sich doch vom positiven Ergebnis überzeugt: „Es wird nicht perfekt werden können, aber in der Summe sehr gut. Und was bleibt, kann uns keiner mehr nehmen, denn wir schaffen ein gutes Stück Zukunft auch für unsere Kinder.“
Zu Beginn der Veranstaltung, die vom Landschaftsarchitekten Rolf Lynen aus Freising moderiert wurde, stellten die mit der Planung beauftragten Landschaftsarchitekten Barbara Hutter und Stefan Reimann ihre überarbeiteten Entwürfe für das Gartenschaugelände vor. Anschließend erläuterte Cynthia Wechselberger die Planungen des Wasserwirtschaftsamtes für die Renaturierung der Ilm zwischen Volksfestplatz und Freibad.
Mehr Raum für die Ilm
Unter der Devise „Pfaffenhofen an die Ilm“ wollen die Planer dem Fluss in der Stadt mehr Raum geben. Ihre Ausführungen weckten Vorfreude auf das zukünftige Gesicht der Ilm: Ein neues Flussbett wird geschaffen, in dem die Ilm sich schlingen und mäandrieren darf. Eine Uferpromenade soll entstehen, begleitet von naturnahen Stauden- und Strauchflächen, mit Sitzplätzen und Naturbeobachtungsstationen, die sich in neue Wasserlandschaften einflechten.
Bürgerpark als „grünes Herz der Stadt“
Verlockend klingen auch die Planungen für den Bürgerpark, der als neues „grünes Herz der Stadt“ auf dem bisherigen Bauhof- und Schlachthofareal entstehen soll: mit Liegewiese und Rosengarten, Gräserbeeten und verschiedenen Spielbereichen, Musikwiese und Café sowie einem „Belvedere“ mit Sitzstufen zur Ilm.
Umgestaltet werden soll auch die Insel und da sind eine Aufwertung der Betonmauern, ein terrassenförmiger Zugang zur Ilm mit Sitzstufen und ein Weg entlang der Ilm vorgesehen. Ein Wunsch wäre hier außerdem eine Brücke zur Schulstraße mit direkter Verbindung zum Hauptplatz.
Das Wasserwirtschaftsamt plant im Norden der Stadt, zwischen den Tennisplätzen des TCP und dem Freibad, eine naturnahe Gestaltung der Ilm. Der Fluss sollzugänglich gemacht werden, die Böschungen sollen abgeflacht werden und in Höhe des Freibads wird ein Seitenarm angelegt. Spazier- und Radwege soll es an beiden Seiten der Ilm geben und die schönen großen Bäume am jetzigen Ilmweg sollen trotz der notwendigen Erdbewegungen so weit wie möglich erhalten bleiben.
Volksfestplatz mit Themengärten und Blumenhalle
Der Volksfestplatz wird bei der Gartenschau 2017 eine wesentliche Rolle als Ausstellungsfläche spielen, denn hier sind Themengärten und Sonderschauen, eine Blumenhalle und die Bereiche Essen & Trinken sowie Bühnenprogramm vorgesehen. Zwei Baumreihen im Norden und im Süden des Platzes werden auch nach der Gartenschau bleiben, während die anderen Bepflanzungen dann den Platz wieder räumen müssen.
Zum künftigen Gesicht des benachbarten Sportgeländes gab es bei der Bürger-Werkstatt noch keine konkreten Aussagen, denn der Stadtrat wird erst in seiner nächsten Sitzung die Planung in Auftrag geben. Die Eckpunkte für die Gartenschau 2017 hat der Stadtrat dagegen bereit zementiert, wie Bürgermeister Thomas Herker erklärte. Aber noch sind viele Details offen, bei denen die Bürger mitreden können.
Entscheidend ist, was nach 2017 bleibt
„Es geht um zwölf Wochen Gartenschau, aber entscheidend ist, was anschließend für die Bevölkerung bleibt“, betonte der Bürgermeister. Mittels der Natur in Pfaffenhofen 2017 werde man acht Hektar Grünfläche für die Bürger schaffen und dafür öffentliche Fördermittel erhalten.
Insgesamt, so Herker, seien Investitionen von knapp 9 Mio. Euro notwendig, für die man etwa 2,6 Mio. Euro Fördermittel erwarte. Durch Grundstücksverkäufe auf dem bisherigen Bauhof- bzw. Schlachthofareal könne man weitere Einnahmen gegenrechnen, sodass man auf „womöglich 50 Prozent Gegenfinanzierung“ kommen kann. Der Großteil dieses Areals soll als Bürgerpark gestaltet werden und nur rund 17 Prozent sollen zur Wohnbebauung verkauft werden. Drei Wohnblöcke sollen am südlichen Rand des Bürgerparks entstehen und da rechnet Herker mit dem Bau von Eigentumswohnungen, die im Idealfall bereits bis 2017 fertiggestellt sein könnten.
Rolf Lynen, der im vergangenen Jahr schon das Preisgericht beim Realisierungswettbewerb geleitet hatte, berichtete von langjähriger positiver Erfahrung mit Gartenschauen und einer nachhaltigen Verbesserung der Lebensqualität: „Es geht um Naherholung und Ökologie, um Integration und demographischen Wandel.“
Viele wertvolle Ideen und Anregungen
Diese Ziele kamen auch in den Anregungen und wünschen zum Ausdruck, die die Bürgerinnen und Bürger in vier Arbeitsgruppen zu den Themenbereichen „Freizeit und Sportpark“, „Bürgerpark“ und „Ilm-Insel“ sowie „Trittsteine/Vernetzungen“ vorbringen konnten.
Da wurden Parkplatzprobleme angesprochen, es wurde nach Zufahrtstraßen und Radwegen gefragt und auch die Gestaltung des Bahnhofsvorplatzes sowie der Verbindung vom Bahnhof zum Gartenschaugelände wurde diskutiert. Ein wichtiges Thema war der Ruf nach Lärmschutz zwischen dem Bürgerpark und der B 13. Weitere Stichworte waren u.a. behindertengerechte Zugänge und gute Beleuchtung, Grillplatz und Kiosk, viele Sitzbänke (mit Lehnen und auch im Schatten), Duft- und Nutzpflanzen, Grünes Klassenzimmer und Aktivitäten für alle Altersgruppen, Skateplatz und Fengshui.

Autor:

Bürgerservice Pfaffenhofen aus Pfaffenhofen

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