Integrationsstelle berichtete im Stadtrat über ihre Projekte

Kennenlernfest beim Patenschaftsprojekt mit den Kitas
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Einen Bericht über die Arbeit und die Projekte der städtische Koordinierungsstelle Integration gab Frederike Gerstner in der Stadtratssitzung am 7. Dezember. Seit knapp zwei Jahren gibt es die Koordinierungsstelle im Pfaffenhofener Rathaus. Die Mitarbeiterinnen haben seitdem vielfältige Integrationsarbeit geleistet, und ihre Angebote werden sehr gut angenommen. Dabei wurden vier Schwerpunkte gesetzt: Projektarbeit/Projektförderung, Vernetzungsarbeit, Integration in den Arbeitsmarkt, Aufklärung/Informationsarbeit.


Projektarbeit

Das Projekt „Patenschaften für Flüchtlingskinder“ bietet seit dem Frühjahr 2016 Flüchtlingsfamilien die Möglichkeit, ihre Integration in ihr neues Umfeld durch den freundschaftlichen Kontakt mit einer deutschsprachigen Familie ein Stück weit zu erleichtern. Das Programm beinhaltet die Initiierung und Begleitung der einzelnen Patenschaften, Austauschtreffen der Paten, die Organisation gemeinsamer Festivitäten sowie Fortbildung. Derzeit sind 18 Familien miteinander verknüpft, insgesamt knapp über 80 Personen sind aktiv involviert. Das Projekt findet in Zusammenarbeit mit dem Gesamtelternbeirat der Pfaffenhofener Kindertagesstätten statt.

Beim Projekt „Alt für Jung – Seniorenbüros unterstützen Geflüchtete“ sind in Zusammenarbeit mit dem Seniorenbüro zehn aktive Patenschaften mit 30 beteiligten Personen entstanden.

Im Projekt „Tölzer Modell“ gibt es maßgeschneiderte Sprachlernangebote für Migranten und Geflüchtete auf ehrenamtlicher Basis mit und ohne Hilfe digitaler Sprachsoftware. Hier arbeitet die städtische Koordinierungsstelle Integration mit dem Seniorenbüro, dem AK Asyl des Internationalen Kulturvereins und dem Mehrgenerationenhaus der Caritas zusammen. Es gibt Lerngruppen mit etwa 50 Erwachsenen und Hausaufgabenhilfe für 23 Kinder.

Ziel des interkulturellen Netzwerks „FrauenRaum“ ist es, Frauen mit verschiedener Religionszugehörigkeit, Herkunft, Nationalität und Sprache zusammenzubringen, unterschiedliche Frauengruppen miteinander zu vernetzen sowie Freizeit-, Unterstützungs- und Beratungsangebote auf Augenhöhe zu schaffen. Das Projekt findet in Zusammenarbeit mit der Caritas statt.

„Weltreise durchs Wohnzimmer“ ist der Titel eines Projekts in Zusammenarbeit mit der Fachstelle Asylehrenamt der Caritas und der vhs Pfaffenhofen. Menschen, die nicht in Deutschland geboren sind, fungieren als sogenannte Reiseleiter und
öffnen jeweils für einen Abend ihr Wohnzimmer für bis zu zehn Teilnehmer. Sie erzählen von sich, ihrer Familie und ihrem Herkunftsland. Die bisherigen Gastgeber stammen aus Syrien, Ungarn, Frankreich, Marokko, Saudi-Arabien und der Slowakei.


Vernetzungsarbeit

Die Koordinierungsstelle Integration stellt Verbindungen her zwischen Ehrenamtlichen und Hilfesuchenden, zwischen Mitarbeitern verschiedener Institutionen sowie Haupt- und Ehrenamtlichen. Außerdem werden regelmäßige Treffen mit den Hauptamtlichen verschiedenster Einrichtungen durchgeführt. Diese Vernetzung wird insgesamt sehr geschätzt, weil dadurch Abläufe effektiver und Projekte reichhaltiger sind. Die Netzwerkarbeit ist grundlegend für die zukünftige Erarbeitung eines landkreisweiten Integrationskonzepts.

Integration in den Arbeitsmarkt

Die Koordinierungsstelle Integration informiert und berät Migranten und Geflüchtete in Bezug auf den Arbeits-, Ausbildungs- und Weiterbildungsmarkt speziell in Pfaffenhofen und Umgebung. Sie gibt Unterstützung beim Schreiben von Lebensläufen und Bewerbungsanschreiben, informiert über Arbeitsmarktzugang und Förderangebote, vermittelt in Bewerbungsgespräche, Probearbeiten und Praktika und unterstützt den Kontakt zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern.

Zusammen mit der Wirtschafts- und Servicegesellschaft (WSP) hat die Koordinierungsstelle im März 2017 die Broschüre „Arbeitsmarkt Integration – Pfaffenhofener Betriebe integrieren Flüchtlinge“ herausgebracht und an über 500 Betriebe verschickt. Inhalte der Broschüre sind Regelungen, Unterstützungs- und Förderangebote sowie Best-Practice-Beispiele aus Pfaffenhofen.

Seit dem Herbst 2016 wurden rund 80 Beratungs- und Vermittlungsgespräche geführt und Bewerbungsunterlagen erstellt für Migranten aus verschiedensten Ländern. 42 Prozent der Bewerber haben eine Arbeits- oder Ausbildungsstelle gefunden, 18 Prozent wurden direkt über die städtische Integrationsstelle vermittelt.


Aufklärung und Informationsarbeit

Die städtische Koordinierungsstelle Integration ist Anlaufstelle für Bürger mit und ohne Migrationshintergrund, Geflüchtete und Migranten. Dabei geht es meistens um Fragen zu Integrationskursen, Kinderbetreuung, Fortbildungsmöglichkeiten, Arbeit und Ausbildung, Leistungen, Schülernachhilfe, Freizeitgestaltung, Deutschlernen, Wohnen sowie zu Angeboten und Projekten der Stadt. Auch andere Abteilungen der Stadtverwaltung sowie Bildungseinrichtungen, Schulen und Kitas werden von der Koordinierungsstelle bei bestimmten Fragen und Problemen unterstützt.

Im Herbst 2016 veranstaltete die städtische Koordinierungsstelle im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Pfaffenhofener Lesebühne“ die autobiografische Lesung eines jungen Afghanen mit dem Titel: „Afghanistan. München. Ich. Meine Flucht in ein besseres Leben“.

Kennenlernfest beim Patenschaftsprojekt mit den Kitas
Erstes Treffen beim Patenschaftsprojekt „Alt für Jung – Seniorenbüros unterstützen Geflüchtete“
Autor:

Sozialreferat Stadt Pfaffenhofen a. d. Ilm aus Pfaffenhofen

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