Hochwasser in der Stadt - 500 Einsatzkräfte, 250 Einsatzstellen

Am Freitagabend begann für die Feuerwehr die Arbeit mit dem Hochwasser. Kontrollfahrten, um den Pegel zu beobachten wurden durchgeführt. Die wirklichen, direkt mit dem Hochwasser in Verbindung stehenden Einsätze begannen am Sonntag um 12:15 Uhr. Von diesem Zeitpunkt an waren zahlreiche Feuerwehrmänner und -frauen permanent unterwegs und arbeiteten die verschiedensten Einsätze ab.

Teilweise im Schichtbetrieb wurden die einzelnen Orte angefahren und je nach Lage unterschiedlich angegangen. Zwischen Sonntag 12:15 und Dienstag 19:00 Uhr war die Freiwillige Feuerwehr Pfaffenhofen a.d.Ilm fast ununterbrochen im Einsatz.

Die Ilm, deren Pegel im Normalfall bei etwa 20 bis 30 cm bewegt schaffte es beim Scheitelpunkt gegen 6 Uhr früh am Montag auf knappe 2,80 m. Die Auswirkungen waren im gesamten Stadtgebiet und den Stadtteilen zu sehen: überflutete Straßen und Wiesen, Wasser im Keller, überforderte Kanalisation und steigendes Grundwasser.
Um die Situation im Griff halten zu können waren im Stadtgebiet während des Hochwassers etwa 500 Einsatzkräfte unterwegs, davon punktuell circa 300 zu den Spitzenzeiten zur gleichen Zeit. Der THW Ortsverband Pfaffenhofen mit weiteren umliegenden Kräften, die Feuerwehren Tegernbach, Uttenhofen, Ehrenberg, Paindorf, Dürnzhausen, Winden bei Scheyern und Scheyern leisteten Hilfe in der Stadt. So konnte zum Beispiel das Gymnasium vor Wassereinbruch geschützt werden, in dem mit vereinten Kräften Sandsäcke aufgestapelt wurden, die zuvor im Weitsprungkasten mit Sand befüllt worden waren. Hier war auch die Kooperation mit dem Landkreis, den Stadtwerken und allen weiteren Stellen absolut reibungslos.

Weitere Brennpunkte war der Damm des Flutkanals bei der Raiffeisenstraße, der in der Nacht den Wassermassen nachgab und brach. Außerdem machte der Grundwasserspiegel im Förnbacher Inselweg Probleme, in Affalterbach war ein Schwerpunkt und im Bereich Kappellenweg, Schulstraße, Rot-Kreuz-Straße war viel Hilfe notwendig. Desweiteren war im Zuge der steigenden Pegel eine Evakuierung der evangelischen Seniorenwohnanlage, diverse Sandsackbarrieren im Stadtgebiet und die Rettung von vom Wasser eingeschlossenen und vom Strom abgeschlossenen Bewohner am Wehr nötig.
Während der gesamten Zeit traf sich im Feuerwehrgerätehaus in regelmäßigen Abständen der interne Einsatzstab der Stadt, bei dem unter Anderem die Stadtverwaltung, die Stadtwerke, das Wasserwirtschaftsamt und die Feuerwehr anwesend waren.

Sämtliche aktiven Feuerwehrleute Pfaffenhofens waren in den Spitzenzeiten des Ilmpegels unterwegs und leisteten in der ganzen Stadt Hilfe aller Art: Keller auspumpen, Sandsackbarrieren errichten, Durchsagen an die Bevölkerung durchgeben, Personen retten, Pegelstände messen, Sandsäcke befüllen und vieles mehr. Die Mannschaft war in der Nacht von Sonntag auf Montag beinahe ununterbrochen unterwegs von Einsatz zu Einsatz. Zum Teil waren die Einsatzkräfte weit über 20 Stunden am Stück auf den Beinen und arbeiteten gegen das Hochwasser an.

Die Bilanz lässt sich sehen: die ergriffenen Maßnahmen, die Einsätze und die Zusammenarbeit untereinander haben Wirkung gezeigt: die Hochwasserlage in Pfaffenhofen konnte einigermaßen im Griff behalten werden. Rechnet man sämtliche Einsätze zusammen, auch solche, die kein Eingreifen der Feuerwehr erforderten, ergibt sich eine Gesamtzahl von ungefähr 250 Einsatzstellen. In Summe wurden hier 20.000 Sandsäcke verbaut und etwa 100 Keller ausgepumpt. Genauere Satistiken hierzu werden sich erst in den nächsten Tagen ergeben, wenn endgültig alles erfasst ist.

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