Lesung des Lutz-Stipendiaten Matthias Jügler: Sein Pfaffenhofen-Text beschäftigt sich mit dem Thema Migranten und Ausländerfeindlichkeit

Das Volksfestplakat von 2009, gestaltet vom bekannten Künstler Christoph Ruckhäberle (geboren in Pfaffenhofen, Maler der Neuen Leipziger Schule), war ein schönes Erinnerungsgeschenk für Matthias Jügler. Im Bild von links: Kulturmanager Sebastian Daschner, Kulturreferent Steffen Kopetzky, Matthias Jügler und Zweiter Bürgermeister Albert Gürtner.
2Bilder
  • Das Volksfestplakat von 2009, gestaltet vom bekannten Künstler Christoph Ruckhäberle (geboren in Pfaffenhofen, Maler der Neuen Leipziger Schule), war ein schönes Erinnerungsgeschenk für Matthias Jügler. Im Bild von links: Kulturmanager Sebastian Daschner, Kulturreferent Steffen Kopetzky, Matthias Jügler und Zweiter Bürgermeister Albert Gürtner.
  • hochgeladen von Kulturamt Pfaffenhofen

„Danke, liebes Pfaffenhofen, dass ich hier sein dufte! Es war mir eine Riesenfreude und es war toll!“ Der junge Autor Matthias Jügler, der zum ersten Pfaffenhofener Joseph-Maria-Lutz-Stipendiaten erkoren worden war und im Frühsommer einige Wochen im kernsanierten Flaschlturm lebte, gab im Rahmen der „Pfaffenhofener Lesebühne“ eine Lesung im Festsaal des Rathauses.
Nach einem Kapitel aus seinem ersten Roman „Raubfischen“, der im Frühjahr 2015 erscheint, las er seinen Pfaffenhofen-Text. Denn das ist eine Auflage des neuen Aufenthaltsstipendiums: Der Stipendiat muss in seiner Zeit in Pfaffenhofen einen Text mit örtlichem Bezug verfassen, quasi seinen Pfaffenhofener „Zwischenfall“ – in Anlehnung an das gleichnamige Werk des Heimatdichters Joseph-Maria Lutz.
Zweiter Bürgermeister Albert Gürtner konnte rund 50 Zuhörer zu dieser „Premiere“ einer Stipendiaten-Lesung begrüßen. Matthias Jügler sei als junger, vielversprechender Schriftsteller aus rund 70 Bewerbern von einer Fachjury ausgewählt worden, erläuterte Gürtner und zeigte sich gespannt, welche Eindrücke er in Pfaffenhofen gesammelt hat.
Kulturreferent Steffen Kopetzky, auf dessen Initiative hin das Stipendium kreiert worden war, richtete einige Fragen an den jungen Leipziger, der mit seiner offenen Art schnell die Sympathien des Publikums gewann.
Matthias Jügler hat keinen gefälligen Pfaffenhofen-Text geschrieben, auch keine lustige „Sachse in Bayern“-Geschichte, wie er ursprünglich vorgehabt hatte. Vielmehr hält er den Pfaffenhofenern den Spiegel vor bei einem eher unbeliebten Thema. Wie stehen die Pfaffenhofener Fremden gegenüber? Was halten sie von Migranten und wie gehen sie mit Ausländern um?
Als Ostdeutscher, geboren in Halle und jetzt ansässig in Leipzig, sieht sich Matthias Jügler tagtäglich mit der Problematik von Neonazis und Fremdenfeindlichkeit konfrontiert. Im bayerischen Pfaffenhofen mit florierender Wirtschaft, fast nicht vorhandener Arbeitslosigkeit und nur 0,5 Prozent NPD-Wählern erwartet der junge Sachse Weltoffenheit und Toleranz. Umso mehr erschrecken ihn einige Antworten, die er bei Straßeninterviews bekommen hat. Sein Fazit: Fremdenfeindlichkeit gibt es nicht nur bei Neonazis. Vorurteile gegenüber Ausländern sind nicht von der wirtschaftlichen Situation abhängig, sondern in unserer Gesellschaft und in den Köpfen erschreckend tief verwurzelt.
Und das ist nicht Pfaffenhofen-spezifisch, sondern wohl überall ähnlich. Und dabei wollte Matthias Jügler auch sich selbst nicht ausnehmen; denn der südländisch aussehende Anstreicher, den er für sich spontan als türkischen Bauarbeiter identifiziert hatte, entpuppte sich im Gespräch als albanischer Lyriker.
Matthias Jügler hat seinen Text mit Videos und Audiobeiträgen umrahmt. Und er resümiert: „Es war mir ein Bedürfnis, dieses Thema zu behandeln. Und ich habe viel dabei gelernt.“

Das Volksfestplakat von 2009, gestaltet vom bekannten Künstler Christoph Ruckhäberle (geboren in Pfaffenhofen, Maler der Neuen Leipziger Schule), war ein schönes Erinnerungsgeschenk für Matthias Jügler. Im Bild von links: Kulturmanager Sebastian Daschner, Kulturreferent Steffen Kopetzky, Matthias Jügler und Zweiter Bürgermeister Albert Gürtner.
Matthias Jügler beantwortete die Fragen von Kulturreferent Steffen Kopetzky (rechts) und auch die Fragen der Zuhörer.
Autor:

Kulturamt Pfaffenhofen aus Pfaffenhofen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

36 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.