Waldbau mit der Birke: Brennholz oder wertvolles Furnier?

24. Juli 2015
Marktgemeindewald, 85084 Reichertshofen

400 € pro Festmeter für Birkenholz? Ja, das ist möglich. In Finnland bewegen sich die Preise für Birkenwertholz auf diesem hohen Niveau. Doch auch in Deutschland ist es möglich, Birken in dieser Qualität zu erzeugen, und das in 50 bis 60 Jahren.

Als Pionier ist die Birke oft die erste Baumart, die Kalamitätsflächen nach Sturmschäden oder Käferfraß und stillgelegte landwirtschaftliche Flächen besiedelt. Auf Standorten mit schwierigen Wuchsbedingungen ist die Birke sogar besser geeignet, als Buche, Fichte oder Douglasie.

Birkenwertholz

Die Möglichkeit der Wirtschaft mit der Birke ist aber vielen Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern nicht bekannt. Daher werden die Birken häufig entnommen, um „höherwertige“ Baumarten zu fördern. Doch die Birke ist weit mehr als nur ein hervorragendes Brennholz. Sie muss aber entsprechend Ihrer Wuchsdynamik behandelt werden. Wenn das Ziel Birkenwertholz ist, sollten die Stämme folgende Kriterien haben:
• astfrei
• kernfreies, weißes Holz
• Stammlänge von 5 bis 8 m
• Baumdurchmesser auf Brusthöhe von 40 bis 60 cm

Birkenwirtschaft

Birkenwertholz kann man in 50 bis 60 Jahren produzieren. Und es ist gar nicht besonders schwer, Birken entsprechend zu „erziehen“. Wichtig ist eine frühzeitige und konsequente Förderung der Zukunftsbäume, denn die Birke ist eine Pionierbaumart! Jedes versäumte Jahr reduziert den maximal erreichbaren Durchmesser und steigert das Verkernungsrisiko. In der Birke sollte die Dimensionierungsphase daher ab dem Alter von 15 Jahren eingeleitet werden (Dickenwachstum)! Nur dann ist ein Brusthöhendurchmesser der Stämme von 60 cm erreichbar. Beginnt man mit der Förderung erst im Alter von 20 Jahren, sind kaum noch 50 cm möglich.

Gemeinsame Fortbildung von WBV und Forstverwaltung

Wenn Sie mehr zum Waldbau mit der Birke erfahren wollen, kommen Sie zur Veranstaltung
Birkenwertholz durch Ästung
Freitag, 24.07.2015
im Gemeindewald Reichertshofen
Dauer ca. 1,5 bis 2 Stunden

Die Uhrzeit wird bei der Anmeldung bekannt gegeben.
Neben waldbaulichem Knowhow steht die Wertästung der Birke im Vordergrund. Die Teilnehmer können selbst Birken asten und bekommen wichtige Hinweise, auf was zu achten ist.
Auf Ihr Kommen freuen sich die Bayerische Forstverwaltung (AELF Pfaffenhofen) und die WBV Pfaffenhofen. Anmeldung bei Benjamin Scharnagl (0162/4240300 bzw. benjamin.scharnagl@aelf-ph.bayern.de).

Autor:

Amt f. Ernährung, Landwirtschaft u. Forsten Pfaffenhofen aus Pfaffenhofen

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